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Tuzla fleht um Hilfe

■ „Brücke der Hoffnung“ protestiert gegen Auswärtiges Amt

Mit einem dramatischen Appell haben gestern in Bremen Vertreter der Stadt Tuzla im Nordosten Bosniens die deutsche Öffentlichkeit um Hilfe gebeten. „Wir erwarten den härtesten Winter seit 50 Jahren“, sagt Vizebürgermeister Sead Avdic anläßlich der Hilfsaktion „Brücke der Hoffnung“. Ohne weitere humanitäre Hilfe werde die Region den kommenden Winter nicht überleben.

Avdic ist derzeit mit Delegierten seiner Stadt unterwegs, um mit einer Euro-City-Initiative für den Wiederaufbau von Tuzla zu werben. Verhandelt wird darüber mit den Städten Bremen, Hamburg, Koblenz, Bologna, Straßburg und Barcelona. Ziel der Initiative solle sein, die gute Infrastruktur der Kommune und die wirtschaftlichen Kapazitäten der Region zu aktivieren und damit möglichst schnell die Selbständigkeit der Versorgung zu gewährleisten.

Vertreter der „Brücke der Hoffnung“ kritisierten, daß das Auswärtige Amt den Deutschen Konvoi, der bislang die Hilfsgüter der NGO-Gruppen (non-government organization) transportiert hat, zum 1. August gekündigt habe. Auch die Büros der Deutschen Humanitären Hilfe in Zagreb und Split sollen geschlossen werden. Damit sei absehbar, daß spätestens im November Hunger und Not in der Region herrschen werden. dpa

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