Mütter, die nie gelebt haben

London (AFP) – Lebensfähige Eizellen, die totgeborenen weiblichen Föten entnommen werden, dürfen nicht zur Behandlung unfruchtbarer Frauen verwendet werden. Das hat eine von der britischen Regierung eingesetzte Aufsichtsbehörde am Mittwoch entschieden. „Wir fangen gerade erst an, die Bedürfnisse und möglichen Probleme von Kindern, die mit Hilfe neuster Techniken zur Welt kommen, zu erkennen“, begründete die Behörde ihre Entscheidung. Die 18 Mitglieder weigerten sich außerdem, dem Einsatz von Eizellen verstorbener Frauen zuzustimmen. Sie wiesen jedoch darauf hin, daß dies keine Grundsatzentscheidung sei, sie könne nach weiteren Untersuchungen rückgängig gemacht werden. Vorerst ist jedoch die heftige Auseinandersetzung zwischen kirchlichen Gruppen sowie AbtreibungsbefürworterInnen und -gegnerInnen beendet. Die Debatte war im Januar ausgelöst worden, als es Forschern der Universität Edinburgh gelang, weiblichen Föten Eizellen zu entnehmen. Die Idee sei grotesk, daß Menschen geboren würden, deren Mütter nie gelebt hätten, sagten die GegnerInnen.