Kommentar
: Legalize CDU!

■ Zu einer weltmännischen Initiative

Die CDU schien abgemeldet aus der bremischen Politik. Letztens hatte sich die gesamte Fraktion auf Kosten der taiwanesischen Propaganda-Kasse zur Gruppenreise einladen lassen. Seitdem können die Christdemokraten sich nicht einmal mehr für die Kriegsschiff-Aufträge des Vulkan einsetzen, ohne zum Gespött zu werden: Weltpolitiker im Westentaschenformat, die das Lied dessen singen, der ihre Hotelrechnung bezahlt hat.

Sparkassen-Vorstand Rebers (SPD) machte derweil Punkte für seine Partei: „Penner weg von den Rathausarkaden“. Und da taucht Ulrich Nölle (CDU) auf und sagt: Legalisiert den Drogenstrich! Der Nölle, von dem man sich nicht vorstellen konnte, daß er einer Drogenprostituierten die Hand gibt! (Merke: Wer den Drogenstrich legalisiert, muß die Drogen dulden.)

Und Bremen soll den Pennern einen Platz an der Weser einräumen. Wie in Paris, wo die Touristenbusse anhalten, um das ganz Andere zu fotografieren. Das ist „Weltstadt am Fluß“.

Und woher kommt das plötzliche Herz der CDU für die Außenseiter und Bettler unserer Stadt? Weil sie sich gerade erst selber so gefühlt haben. Denn was hat die CDU-Fraktion in Taiwan schließlich anderes gemacht, als mit hundetreuem Blick für das verarmte Bremen um ein mildes Almosen zu betteln?

Klaus Wolschner