Weiterhin flüchtig

■ Von fünf Abschiebehäftlingen fehlt jede Spur / Hungerstreik beendet

Von den fünf aus dem Abschiebegewahrsam in Tiergarten entflohenen Insassen fehlte am Wochenende noch jede Spur. Nach dem Ausbruch von sechs Männern in der Nacht zum Freitag (die taz berichtete) konnte die Polizei einen 27jährigen Türken nach wenigen Stunden in der Wohnung seines Cousins entdecken und festnehmen. Derzeit gebe es jedoch keine Anhaltspunkte über den Aufenthaltsort der anderen Abschiebehäftlinge, sagte ein Polizeisprecher. Bei den Flüchtigen handle es sich um einen Syrier, zwei Männer aus dem ehemaligen Jugoslawien und zwei Männer aus den GUS- Staaten. Die Männer hatten ein Fenstergitter aus der Verankerung des Gebäudes in der Kruppstraße herausgerissen und sich an zusammengeknoteten Bettlaken abgeseilt. Der Ausbruch war nach Polizeiangaben offensichtlich perfekt vorbereitet.

Nach Angaben des polizeilichen Lagedienstes von gestern ist der Hungerstreik von Abschiebehäftlingen in der Gothaer Straße in Schöneberg beendet. Am Freitag hatte der ausländerpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Abgeordnetenhaus, Ismail Kosan, erklärt, daß neun Häftlinge in einen unbefristeten Hungerstreik getreten seien. Ein Polizeisprecher hatte dagegen nur von einem Gefangenen gesprochen. dpa/taz