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KommentarSchiefes Bild

■ Kunstspektakel statt Kulturförderung (S.19)

Edward Hopper in Bremen – sowas zieht. Denken sich die kunstsinnigen Planer im Kultur- wie im Wirtschaftsressort. Von tausendundeinem Poster, von Millionen Kunstpostkarten sind Hoppers plakative Motive wohlbekannt. Da kommen die Leute in die Stadt. Auch, wenn hier nur die weniger attraktiven Grafiken zu sehen sind. Schon fließen die städtischen Zuschüsse reichlich und hunderttausendfach in die geplante Hopper-Ausstellung – so muß es sein, wenn man mal auf den Putz haun' und in der Städtekonkurrenz mitmischen will.

Und so haben die Politiker ihr Kulturhighlight und die Touristen, mögen Sie kommen, ihre helle Freude. Während im Schatten drumherum die übrigen Bremer Kunsthäuser vor sich hin darben. Denn für sie haben die zuständigen Ressorts tatsächlich nur einen Bruchteil dessen übrig, was nun in diese Supersommerschau gepumpt wird. So gerät die Kunstszene, die man eigentlich besser nach außen präsentieren will, in eine gefährliche Schieflage. Für den laufenden Betrieb reichen die Zuschußtöpfe der Ressorts längst nicht mehr aus; manches Museum ist mit seinem Ausstellungsetat bei Null angelangt – auf der anderen Seite fließt das Geld in einmalige Spektakel, deren Anziehungskraft zudem fraglich ist. Einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Kulturstätten, vielbeschworen, ist dieses Ungleichgewicht nicht eben förderlich. Thomas Wolff

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