■ Formel 1
: Glatt ausgebremst

Der Verweis auf hochgradige Sehschwäche nutzte Michael Schumacher nichts. Der Internationale Automobilverband (FIA) nahm dem 25jährigen nicht ab, daß weder er noch sein Benetton-Team die schwarze Disqualifikationsflagge beim britischen Grand Prix am 10. Juli in Silverstone bemerkt hatten. Die Jury zog Schumacher die sechs Punkte für den zweiten Platz in Silverstone wieder ab und sperrte ihn für zwei Rennen. Im schlimmsten Fall könnte Schumacher durch das Urteil 26 Punkte seiner 33-Punkte-Führung in der WM-Wertung vor dem Engländer Damon Hill einbüßen, und nicht wenige Insider mutmaßen, daß das Urteil der FIA vor allem dazu diene, die WM wieder spannend zu machen. Dagegen verwahrt sich FIA-Präsident Max Mosley. Das Ignorieren der schwarzen Flagge sei, „als wenn im Fußball ein Spieler das Verlassen des Spielfeldes verweigern würde, nachdem ihm der Schiedsrichter die rote Karte gezeigt hat“. Die Flagge war Schumacher gezeigt worden, weil er Hill bei der Aufwärmrunde zweimal überholt und die dafür verhängte Fünf-Sekunden-Strafe nicht beachtet hatte. Sollte Benetton Berufung gegen das Urteil einlegen, könnte Schumacher zumindest am Sonntag in Hockenheim starten, sich aber auch ins eigene Fleisch schneiden. Der Ire Irvine, der gegen eine Sperre für ein Rennen Berufung eingelegt hatte, durfte daraufhin bei drei Rennen nicht starten.