Rot-grüne Koalition will keine Südharzautobahn

■ CDU in Thüringen wettert

Berlin (taz) – „Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Verkehr kämpft entschlossen für die Autobahn A82 Göttingen- Halle“, heißt es in einer Presserklärung. Angst um die Betonpiste hat man in Erfurt bekommen, weil die neue Landesregierung in Sachsen- Anhalt das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit kippen will. In der Koalitionsvereinbarung haben SPD und Bündnis 90/ Die Grünen festgelegt, daß sie gegen die Südharzautobahn vorgehen wollen. Ein Ausbau der Bundesstraße 80 reiche aus, meint die neue Regierung. Der Verzicht auf diese Autobahn zeige sehr anschaulich „das wirtschaftsgefährdende Denken und Handeln einer rot-grünen Landesregierung“, wettert der CDU-Fraktionsvorsitzende in Thüringen, Jörg Schwäblein.

Auch im Bonner Verkehrsministerium ist man deutlich verärgert. Dennoch will der Sprecher sich offiziell nicht äußern: „Eine Koalitionsvereinbarung ist kein offizieller Beschluß. Wir reagieren erst, wenn wir was Schriftliches haben.“ Für den ersten Bauabschnitt an der Grenze von Thüringen nach Sachsen-Anhalt ist das Raumordnungsverfahren fast abgeschlossen; im nächsten Jahr sollen die Bagger anrollen. „Wenn das Projekt gestoppt würde, wären vier Jahre Planung umsonst“, warnt der Sprecher des Verkehrsministeriums. aje