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Lachen mit Marcel, Helge und Konstantin

■ Summertime-Festival: „Chaotic Strings“ trotzen mit „Worst Of“ dem Sonnenschein

Theateraufführungen jedweder Art scheitern zur Zeit wohl daran, daß sie nicht im Schwimmbassin stattfinden, sondern in luftlosen Katakomben mit schweren Vorhängen. Die SchlapplacHHalde jedenfalls war gestern mit sieben Zuschauern fast publikumsfrei. Und beinahe stand zu befürchten, daß die vier zum Summertime-Festival geladenen Kabarettisten bei diesem Zahlenverhältnis schlappmachen würden. Aber nein - nicht die vier Herren aus dem Fränkischen.

Die Chaotic Strings – Klaus Hübner, Wolfgang Hirschmann Andreas Rose und Thomas Hirschmann – begannen ihr „Musikalisches DaDa-Theater“ mit einer recht billigen Version einer Polizei-Combo, steigerten sich jedoch im Laufe des Abends zu dem denkbar virtuosesten Nonsens. Persiflagen auf Free-Jazz-Improvisationen, wechselten mit „Reich-Ranitzki“-Imitationen und „Konstantin Wackerl“-Songs auf gleichbleibend hohem Niveau,während der Moderator in Helge Schneider-Manier die Zuschauer zu hysterischen Brülllern reizte.

Von Rap bis Klassik – kein Genre wurde geschont. Die musikalische Klasse an Klavier, Cello, Kontrabaß und Saxophon gipfelte in einem akustischen Schlagzeugsolo von Klaus Hübner. Das Quartett brillierte derart unernsthaft in idiotischen Wort- und Körperspielen, so daß das Publikum im zweiten Teil des Programms „Feministisches und Sexistisches“ erkennt: Es gibt doch noch ernstzunehmende Männer. Elsa Freese

Chaotic Strings „Worst Of“, noch bis einschließlich Sonntag in der SchlapplacHHalde, Rentzelstraße 17, jeweils um 20.30 Uhr

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