„Babykiller und Femi-Nazis“

■ US-Abtreibungsgegner stören Trauerfeier

So sehr sich die Angehörigen von John Britton Respekt für ihre Privatsphäre erbeten hatten – sie wurde nicht gewährt. Knapp eine Woche nach dem Mord an dem 69jährigen Gynäkologen und seinem 74jährigen Begleiter durch einen durchgeknallten Abtreibungsgegner in Florida demonstrierten „Lebensschützer“ vor der Kirche, in der die Trauerfeier abgehalten wurde. „Babykiller und Femi-Nazis sind überall“, stand auf den Transparenten.

Unterdessen haben Frauenorganisationen schwere Vorwürfe gegen Polizei und FBI erhoben. Der Täter, der 46jährige Paul Hill, war wenige Wochen vor dem Mord wegen versuchter Einschüchterung von Patientinnen und Klinikpersonal festgenommen, dann aber wieder freigelassen worden. Hill, ehemals Priester einer presbyterianischen Gemeinde, hatte mehrfach in Fernsehshows erklärt, daß er Morde an Abtreibungsärzten für legitim hält.

Gegen Hill wurde jedoch nur wegen Ruhestörung ermittelt. Er gehört zu einer Gruppe von 25 Abtreibungsgegnern, darunter viele Geistliche, die in einer Erklärung zum Einsatz tödlicher Gewalt „zur Rettung ungeborenen Lebens“ aufrufen. anb

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