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„Silberpfeile“ in der Optik der Zeit

■ Volker Schlöndorff rehabilitiert Nazifilmerin Leni Riefenstahl

Fährt Volker Schlöndorff (55) zuviel auf der Avus? Auf seinem Weg zur Arbeit in die Babelsberger Studios über die Berliner Autobahn jedenfalls ist der Regisseur offensichtlich zu weit nach rechts ausgeschert – und nicht wieder in die Spur gekommen. Der Mann, der einst in doch relativ antifaschistischem Geist die „Blechtrommel“ verfilmte, beabsichtigt jetzt die Rehabilitierung der Nazi-Propagandistin Leni Riefenstahl (91). Die Regisseurin, die im Auftrag Hitlers die Reichsparteitags- und Olympiafilme machte, ist von Schlöndorff gebeten worden, für sein deutsch-englisches Spielfilmprojekt „Die Silberpfeile“ tätig zu werden. Sie soll die Wettrennen der 30er-Jahre-Rennwagen von Daimler-Benz und Auto Union aufnehmen.

Für das Filmen der Avus-Sequenzen sei Riefenstahl die Richtige, weil sie „die Optik der damaligen Zeit beherrscht“, sagte Schlöndorff dem Spiegel. Schlöndorffs Sekretariat in den Babelsberger Studios, die er als Geschäftsführer leitet, bestätigte gegenüber der taz, daß es ein entsprechendes Filmprojekt gibt. Es befinde sich „in der ersten Phase der Drehbuchentwicklung“. Auch habe Schlöndorff bei Leni Riefenstahl angefragt, ob sie dem Projekt „beratend“ zur Seite stehen wolle. Die Antwort stehe aber noch aus. Riefenstahls Produktionsfirma in München war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. kotte

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