Schönhuber, ade!

■ Rep-Chef kurz vor seinem Rücktritt?

Bonn (dpa) – „Republikaner“- Chef Franz Schönhuber will eine erneute Kandidatur für den Parteivorsitz vom Erfolg der rechtsradikalen Partei bei der bayerischen Landtagswahl und der Bundestagswahl abhängig machen. Nach einer Sitzung des Bundespräsidiums am Samstag sagte der 71jährige, das Gremium habe ihn einhellig zu einer erneuten Kandidatur im Dezember aufgefordert. Doch übernehme er nach erfolgreichem Wahlausgang möglicherweise den Fraktionsvorsitz in München oder Bonn. Eine Doppelfunktion halte er nicht für tragbar.

Die Reps hatten zuvor Berichte über einen bevorstehenden Wechsel an der Spitze ihrer Partei zurückgewiesen. Schönhuber sei bei der Präsidiumssitzung „erneut einstimmig das Vertrauen ausgesprochen“ worden. Ein Rücktritt Schönhubers sei zu keinem Zeitpunkt im Gespräch gewesen, hieß es in einer Pressemitteilung. Der Spiegel berichtet in seiner neuesten Ausgabe hingegen, Schönhuber habe in einem parteiinternen Schreiben angekündigt, er wolle „die Partei geordnet in jüngere Hände geben“. Beim nächsten Parteitag im Dezember wolle er nicht mehr für den Vorsitz kandidieren. Als aussichtsreichste Kandidaten für die Nachfolge nennt das Blatt den baden-württembergischen Landtagsfraktionschef Rolf Schlierer und den geschäftsführenden stellvertretenden Bundesvorsitzenden Alexander Hausmann. Die Reps wiesen die Meldung als „absurd und gegenstandslos“ zurück. Hausmann wie Schlierer hätten in der Sitzung „ihr vollstes Vertrauen“ zu Schönhuber bekundet und ihn gebeten, erneut zu kandidieren.

Der Zeitung Bild am Sonntag sagte Schönhuber hingegen: „Ich habe bereits vor zwei Jahren beim Bundesparteitag in Deggendorf erklärt, daß ich beim nächsten Bundesparteitag mein Amt in jüngere Hände übergeben werde.“