Sieben Festnahmen

■ Kinder für Videos sexuell mißbraucht

Hannover (taz) – Im Verdacht, Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren sexuell mißbraucht zu haben, stehen sechs Männer und vier Frauen aus der südniedersächsischen Stadt Hannoversch Münden. Nach Angaben der Göttinger Kripo sollen sie Pornofilme mit Kindern hergestellt haben. Ob sie diese auch verkauft hätten, sei noch Gegenstand der Ermittlungen.

Die Polizei hatte am Mittwoch in Hannoversch Münden insgesamt acht Wohnungen durchsucht und vier Männer und drei Frauen verhaftet oder festgenommen. In einigen der Wohnungen wurden dabei zahlreiche Videokassetten beschlagnahmt, zu deren Inhalt die Polizei bisher allerdings keine Angaben machte. Gegen drei Männer und eine Frau verhängte das Amtsgericht inzwischen U-Haft, eine weitere Frau sollte gestern dem Haftrichter noch vorgeführt werden. Ebenfalls Haftbefehl erlassen wurde gegen drei weitere Beschuldigte, die sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung im Urlaub befanden. Zu den zehn Beschuldigten, die laut Polizei „aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten stammen“, sollen auch Verwandte und Nachbarn der offenbar fünf kleinen Opfer gehören.

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren die Angaben eines fünfjährigen Kindes, das seit Anfang des Jahres bei Pflegeeltern lebt. Es berichtete davon, allein oder zusammen mit anderen Kindern in einem Wohnwagen sexuell mißbraucht worden zu sein. ü.o.