Zutiefst frustriert

■ Klima-Initiativen hofften auf Töpfer / Deutsche Vorstellungen kein Fortschritt

Genf (taz) – „Schwer enttäuscht“ ist der Deutsche Naturschutzring (DNR) über die Stellungnahme der deutschen Regierungsdelegation bei den Genfer Klimaverhandlungen. In einem Schreiben an die Delegationsleiterin, Ministerialrätin Quennet aus dem Bonner Umweltministerium, kritisiert der Dachverband von 106 Umweltinitiativen, daß sich die Bundesregierung am Dienstag zwar „für die Verabschiedung eines Zusatzprotokolls zur Klimakonvention von Rio bei der ersten Rio-Nachfolgekonferenz in Berlin ausgesprochen, bislang aber keinen Entwurf für ein Protokoll vorgelegt“ habe.

Die in der Stellungnahme der deutschen Delegation befürwortete „Stabilisierung der Kohlendioxidemissionen in den Industrieländern bis zum Jahr 2000“ sei zudem bereits „weitgehend Politik in der EU und den USA“ und darum kein Fortschritt. Der DNR forderte die Bundesregierung auf, nicht nur in allgemeiner Form die Verringerung der CO2-Emissionen in den Industriestaaten nach dem Jahr 2000 vorzuschlagen, sondern bis spätestens Ende September Mengen und Fristen zu benennen. Der DNR fordert, ebenso wie Greenpeace und die im „Klimanetzwerk Europa“ zusammengeschlossenen Umweltorganisationen, bis zum Jahr 2005 eine Reduzierung um 20 Prozent unter das Niveau von 1990. Andreas Zumach