Schröders Rückfahrkarte

■ Grüne: Wink für rot-grüne Koalition

Hannover (taz/AP) – In der niedersächsischen SPD ist eine Diskussion über einen Nachfolger für Gerhard Schröder im Amt des Ministerpräsidenten nicht statthaft. Schröder versicherte am Montag abend in Hannover, daß er bis zur Bundestagswahl im SPD-Landesverband eine Personaldiskussion unterbinden werde. Sicher ist ein Wechsel Schröders nach Bonn bisher ohnehin nur für den auszuschließenden Fall einer absoluten SPD-Mehrheit am 16. Oktober. Allein die Übernahme eines Bundesministeriums mit den Kompetenzen für Wirtschaft, Verkehr und Energie habe er fest zugesagt, antwortete Schröder auf die Frage, ob ein Koalitionspartner der SPD im Bund nicht Teile dieses Superministeriums für sich beanspruchen werde. Für den Fall, daß ihm dieses Bonner Überressort nicht angeboten wird, hält sich Schröder auch bei einem SPD-Wahlsieg die Entscheidung über einen Wechsel nach Bonn offen. Bei Angeboten anderen Zuschnitts müsse er erneut nachdenken.

Der Vorstandssprecher von Bündnis 90/ Die Grünen, Ludger Volmer, hat die Nominierung Schröders ins Schattenkabinett der SPD als kleinen Wink für eine rot- grüne Koalition in Bonn begrüßt. Im Rundfunk bekräftigte er aber auch, daß seine Partei bei einer Regierungsbildung Ansprüche auf klassische Ministerien stellen würde. In einer Koalition dürften die Grünen kein geringeres Gewicht haben als die FDP in der jetzigen Koalition. ü.o.