: Zwei kühle Maß, bitte
■ HSV morgen bei oktoberfesten Bayern
Arg geschwächt reist der HSV nach München: Ohne Hitzkopf Valdas Ivanauskas (gelb-rote Karte gegen den KSC), Jörg Bach (Muskelfaserriß) und Michael Kostner müssen die Hamburger alles geben, um endlich den ersten Auswärtssieg seit zehn Jahren bei den Bayern erringen zu können. Fraglich ist der Einsatz von Jordan Letschkow und Sergio Zarate, die sich mit kleineren Wehwehchen plagen.
Dazu kommt der Ärger mit Rotsünder Kostner, der beim Pokalaus in Schalke den Schiri anpöbelte („Du Blinder“) und daraufhin vom Platz gestellt wurde. Er mußte neben der Sperre zusätzlich eine Geldstrafe von 5.000 Mark einstecken, was heftige Kontroversen auslöste. Gerecht oder nicht – der Libero hätte sich auch vor dem Pokalspiel darüber im klaren sein müssen, daß er in seiner psychischen Verfassung (Fehlgeburt seiner Frau Daniela) dem Druck nicht standhalten würde. Kein Trainer – auch nicht Benno Möhlmann – hätte ihn gegen seinen Willen aufgestellt. Nun müssen die Mitspieler für seinen Blackout geradestehen. Pikant: Das Großmaul hatte erst kürzlich Ivanauskas der gleichen Sache wegen gescholten („Die Mannschaft muß immer seine Aussetzer ausbaden“).
Trotz des Spielernotstands verfügt der HSV dennoch über einen psychologischen Vorteil. Immerhin sind erst zwei Tage seit der schmachvollen Niederlage der Bayern in der Champions League bei Paris St. Germain (0:2) vergangen – das kratzt am Selbstbewußtsein. Und Mehmet Scholl zog sich im selben Spiel eine Rißwunde im Knie zu, wird voraussichtlich nicht auflaufen können. Tröstlich: Sollte es mit dem Sieg (Sonnabend um 15.30 Uhr nicht klappen, bleibt den Hamburgern immer noch der Weg zum Oktoberfest. Denn am Sonnabend heißt es in München wieder: „Ozapft is!“ Daniela Pfeiffer
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