Dänische Polonaise

■ Finale der Frauen-EM im Handball: Deutschland - Dänemark 23:27

Berlin (dpa) – Hunderte von dänischen Fans tanzten eine ausgelassene Polonaise, nachdem ihr Team das Finale der 1. Frauen-Europameisterschaft im Handball gegen Weltmeister Deutschland mit 27:23 gewonnen hatte. Händereiben gab es aber auch bei den Veranstaltern. „Die Europameisterschaft war eine Werbung für den Sport. Es wurden neue Sponsoren und neue Freunde in der Europäischen Handball-Föderation (EHF), im DHB und in der Öffentlichkeit gewonnen“, meinte Bernd Steinhauser, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB).

EHF-Vizepräsident und Turnierleiter Hans-Jürgen Hinrichs setzte sogar noch einen drauf. „Alle Erwartungen wurden übertroffen. Der Schritt zu einem größeren Marktwert des Frauenhandballs wurde beschleunigt.“ Fast 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an den neun Turniertagen, im Schnitt nahezu 2.000 pro Spiel, und imponierende Einschaltquoten bei den Live-Übertragungen des Deutschen Sportfernsehens (DSF) brachten den seit Jahren ersehnten Zulauf. Steinhauser glaubt daher, daß der Boom auch auf den Alltag Bundesliga übertragen werden kann und der DHB gute Karten bei den derzeit mit der UFA laufenden Verhandlungen um den neuen TV-Vertrag in den Händen hält. „Erfolg hat immer Einfluß. Wir sind nach der Europameisterschaft in einer guten Position“, meinte der DHB-Präsident.

Ob die Rechnung aufgeht, muß jedoch abgewartet werden. Schon der WM-Sieg hatte große Hoffnungen geweckt, die sich dann nicht erfüllten. Das Team, das an den Finaltagen noch einmal Werbung in eigener Sache betrieben hatte, will zumindest sportlich seinen Teil zur weiteren Aufwertung beitragen. Nachdem die erste Niedergeschlagenheit gewichen war, gaben sich die Spielerinnen kämpferisch. „Mit uns ist weiter zu rechnen“, meinte Bianca Urbanke, mit 45 Treffern Deutschlands beste EM-Torschützin.