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Wo sich Reiten lohnt

■ Hohe Preisgelder bei den „German Classics“ am Wochenende in Bremen

Von Samstag bis Montag ist bei den „German Classics“ in Bremen fast alles am Start, was im Turnierreiten Rang und Namen hat, allen voran Weltmeister Franke Sloothaak, Olympiasieger Ludger Beerbaum, Europameister Willi Melliger (Schweiz) und Weltcup-Gewinner Jos Lansink (Niederlande). Neun der Top Ten der Weltrangliste treten an. Nur die Franzosen und Nordamerikaner fehlen. Turnierchef Paul Schöckemohle: „Die Amerikaner haben den Anschluß verpaßt, sie gehören nicht mehr zu den besten der Welt.“

Paul Schockemöhles 2,4 Millionen Mark teures „Hausturnier“ hat sich aus schwierigen Anfängen zum Top-Turnier gemausert. Bei der Premiere vor fünf Jahren – 1989 siegte der Amerikaner Greg Best – waren die Eintrittspreise viel zu hoch und das ganze Drumherum zu snobistisch; viele gute Reiter fehlten und die Zuschauer sowieso. Die „German Classics“ schienen schon wieder gestorben zu sein, kaum daß sie geboren waren. Doch 1991 gab es entgegen allen Prognosen doch eine Neuauflage mit einem Otto Becker-Triumph. Und seitdem sind die einst von Ex-Europameister Paul Schockemöhle als „Revanche für Olympia, Europa- oder Weltmeisterschaften“ kreierten „German Classics“ ein Turnier, zu dem kein Reiter mehr gebeten zu werden braucht.

Umgekehrt ist es: Jeder, der nicht eingeladen wird, ist beleidigt. Kein Wunder, bei den Preisgeldern: 710 000 Mark sind zu gewinnen. Auf den Sieger der „German Classics“ warten allein 100 000 Mark und auf den Zweiten immerhin noch 60 000 Mark. Mehr gibt es bei keinem anderen Hallenturnier der Welt zu gewinnen.

Besondere Bedeutung haben die „German Classics“ inzwischen auch im Dressurreiten erlangt. Das eigens für dieses Turnier entwickelte Grand Prix-Finale, eine kurze Prüfung mit den klassischen Elementen der Dressur, hat sich zum populären Publikumsmagneten entwickelt. Dafür bürgen in diesem Jahr vor allem Doppel-Weltmeisterin Isabell Werth (Rheinberg), der Düsseldorfer Polizeireiter Klaus Balkenhol und Monica Theodorescu (Sassenberg).

Karl Morgenstern, dpa

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