Denken statt raufen

■ S-Bahn: Jagd auf Schwarzfahrer

Die grau uniformierten Männer nennen sich Sicherheitspersonal. Ab Sonnabend dürfen sie offiziell gefährlich werden - für die SchwarzfahrerInnen in Hamburgs S-Bahnen. Denn die Deutsche Bundesbahn hat ihren Auftrag an die Firma „Raab Karcher Sicherheit“ ausgedehnt: Nicht nur patroullieren, sondern auch kontrollieren heißt es jetzt.

Für den neuen Auftrag wurden einige Privatkontrolleure einem speziellen Training in „Tarifkunde“ unterzogen. Welche Fahrkarten gibt es, wann sind sie gültig? „Denken statt raufen“ könnte die Fortbildungsmaßnahme lauten.

„Schwarze Sheriffs“ kennt Reinhold Kujawa, der Pressesprecher der Deutsche Bahn AG offiziell nicht, trotzdem werden die Patroullien des Untergrunds in Hamburg so genannt. Um Beschwerden nachgehen zu können, müssen die Uniformierten ihr Messingschild „Prüfdienst“ und ihre Dienstnummer vorzeigen, wenn sie nach Schwarzfahrern fahnden. Festnehmen dürfen sie nicht, nur festhalten bis die Polizei kommt. Und selbst das nur in der S-Bahn. Kontrollen in der U-Bahn oder in Bussen sind für sie tabu, denn dort ist der HVV zuständig, erläuterte Kujawa.

Wie viele der privaten Schaffner im Einsatz sein werden, wollte der Pressesprecher der Bahn nicht bekanntgeben. Zusammen mit den 60 hauptamtlichen Kontrolleuren werden sie künftig unterwegs sein, um die vermuteten zwei Prozent Schwarzfahrende zu erwischen.

Die Leute von Raab Karcher sollen, so Kujawa, möglichst viele Einnahmen und möglichst wenig Ärger einbringen: „Wenn Sie die 60 Mark gleich bezahlen wollen, können Sie die auch gleich bei denen abliefern“. phm