Forellen sollen woanders fett werden

■ Bürgerprotest gegen Fischmast vor Küste von Rügen

Schwerin/Binz (AP) — Keine Forellenmast vor unserer Insel! Mit Protest haben Bürger und die Hamburger Umweltstiftung „Save our future“ (S.O.F.) auf die Genehmigung eines Forellenmast- Großprojektes vor Rügen reagiert. Das Vorhaben einer dänischen Firma sei in deren eigenem Land wegen Umweltbedenken abgelehnt worden, sagte S.O.F.-Geschäftsführer Wolfgang Guhle gestern in Schwerin. Das Projekt in Nähe des Ostseeheilbades Binz stelle mit einer Jahresproduktion von 200 Tonnen Lachsforellen nur das „Einstiegsszenario“ für weitere fünf geplante Anlagen dieser Größenordnung vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns dar.

Angesichts der Bedeutung einer intakten Natur für den Tourismus des neuen Bundeslandes äußerten Gutachter der Stiftung Unverständnis, daß das Millionenprojekt zu 50 Prozent mit Mitteln der Landesregierung und der EU gefördert werden soll. Das Prorer Wieck sei zudem als Meeresschutzgebiet ausgewiesen.

Die Verunreinigungen, die als Futter, Kot und Kadaver von einer derartigen Anlage direkt ins Wasser gelangen, entsprächen der Abwasserfracht, die von 3.000 Menschen erzeugt wird. Hinzu käme die Gefahr einer Krankheitsübertragung auf freilebende Wildfische.