Besser als Krankenhaus

■ Wohnung und Hilfe für Aids-Kranke

Mehr Hilfsangebote für Hamburgs Aids-Kranke: Die Hamburger Aids-Hilfe plant für die an der Immunschwäche Erkrankten ein Projekt mit 25 Wohnungen, einem ambulanten und stationären Pflegedienst sowie einem Treffpunkt-Café.

Vier von dem Verein umgebaute pflegegerechte Wohnungen im Matthias-Stift in Borgfelde werden bereits Anfang November bezugsfertig. Für sie hatte die Aids-Hilfe mit der Spendenkampagne „Hamburg Leuchtfeuer“ seit Jahresbeginn 465.000 Mark gesammelt. Um das Gebäude weiter aus- und umzubauen und auch die anderen ambitionierten Pläne finanzieren zu können, hat der Verein jetzt eine Trägergesellschaft gegründet, erklärte Matthias Schwark, Geschäftsführer der neuen „Leuchtfeuer GmbH“ gestern. Das Projekt ist nach seinen Worten das erste in Deutschland, das medizinische und psychosoziale Betreuung von Aids-Kranken sowie behindertengerechte Wohnungen unter dem Dach einer Organisation anbietet.

„Durch neue Medikamente leben die Kranken heute länger, dafür treten aber auch immer mehr Verwirrungserscheinungen auf“, begründete Schwark die Notwendigkeit dieser Einrichtungen. Für die psychische Betreuung der Kranken habe die Stadt ein oder zwei voll bezahlte Stellen zugesagt. Eine Wohnung zu finden, sei für Aids-Kranke oft das größte Problem. Anfang letzten Jahres hätten 50 Patienten nicht aus Krankenhäusern entlassen werden können, weil sie sonst obdachlos geworden wären. Die „Leuchtfeuer GmbH“ könne überdies den schwerkranken Patienten eine bessere und kostengünstigere stationäre Pflege angedeihen lassen als reguläre Krankenhäuser.

An die bislang 555 Hamburger Aids-Toten soll vom 16. Oktober an in der Hamburger Kunsthalle ein Projekt des Berliner Künstlers Tom Fecht erinnern: Der Künstler hat die Namen an Aids Verstorbener in Pflastersteine graviert, die im Anschluß an die Ausstellung in einen Bürgersteig in St. Georg eingelassen werden. dpa/taz