piwik no script img

Wasser und Touristen für den Frieden

■ Nahost-Wirtschaftskonferenz in Casablanca eröffnet

Casablanca (AFP) – Marokkos König Hassan II. bedauerte, daß kein Vertreter Syriens zur Konferenz gekommen ist. Sonst fielen die Begrüßungsreden eher kurz aus. Die 2.500 versammelten Wirtschaftsführer und Regierungsvertreter kamen schnell zur Sache. US-Außenminister Warren Christopher hatte am Sonntag abend das Stichwort gegeben: „Der Nahe Osten und Nordafrika sind jetzt offen für Geschäfte.“

Eine Schlüsselfunktion kommt dabei den autonomen Gebieten der Palästinenser zu. Israel hofft, internationale Finanz- und Wirtschaftshilfe für die ehemals besetzten Gebiete könne den Handelsboykott der arabischen Staaten aufweichen. Israels Ministerpräsident Jitzhak Rabin und Palästinenserführer Jassir Arafat appellierten denn auch an alle Teilnehmer, die Palästinenser bei der Umsetzung des Friedens tatkräftig zu unterstützen.

Der Vorsitzende der israelischen Wirtschaftsverbandes, Dan Propper, sagte, israelische Unternehmen verhandelten vor allem mit Partnern aus Ägypten, Marokko, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Palette der gestern vorgestellten Entwicklungsprojekte ist breit. Investitionen in die Infrastraktur gehören dazu, aber auch die Vergangenheit Palästinas könnte demnächst ein gutes Geschäft werden. Der Chef des norwegischen Kvaerner-Konzerns, Terje Osmudsen, will mit Israel und Jordanien über den Bau von Entsalzungsanlagen und eines Kanals zwischen dem Mittelmeer und dem Toten Meer verhandeln. Vertreter des jordanischen Tourismusministeriums lobten dagegen besonders das Investitionsinteresse von Unternehmen aus Südostasien. So wolle Global Capital Inc. aus Thailand einen Freizeitpark bauen, in dem die Geschichte des Heiligen Landes erzählt werde. „Wir sind sehr interessiert“, hieß es auf jordanischer Seite. Konkrete Investitionsabsichten äußern auch Coca-Cola und die Firma China International Water.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen