Arbeitsamt 2000: Ein Weg, ein Ort, ein Partner

■ Neue Struktur der Arbeitsverwaltung: Dezentralisierung ist angesagt

Schwärmen mit Olaf Koglin: „Wir haben eine neue Unternehmensphilosophie!“ „Bei uns ist jetzt das Denken erlaubt!“ „Unsere Mitarbeiter sind ... also sowas von motiviert!“ „Die beste Mannschaft, mit ich je zusammengearbeitet habe!“ Der Chef des Hamburger Arbeitsamts, hauptberuflich eher ein Verkünder wenig erfreulicher Nachrichten, gab sich gestern vormittag ganz außerordentlich euphorisch.

Der Anlaß für Koglins Jubelausbruch wirkt für den Außenstehenden eher banal: Ab dem 21. November soll das Hamburger Arbeitsamt nach einer neuen Konzeption arbeiten. Dezentralisierung der sogenannten Leistungsabteilung ist angesagt. Die nach Bezirken aufgeteilten Dienststellen sollen künftig nicht mehr allein für Arbeitsvermittlung und Berufsberatung zuständig sein, sondern auch fürs Geld: Arbeitslosenhilfe, Arbeitslosengeld, Umschulungsvergütungen.

Der gewünschte Effekt für die Arbeitslosen: Während man sich bisher für die Arbeitsvermittlung mit der zuständigen Bezirks-Dienststelle auseinandersetzen mußte, fürs Finanzielle dagegen die Arbeitsamts-Zentrale an der Kurt-Schumacher-Allee zuständig war, soll künftig der gesamte Service-Bereich an die Bezirke delegiert werden.

Kleiner Wermutstropfen: Leider, leider verfügt das Arbeitsamt nicht in allen sieben Bezirken über die zum Rund-um-Service nötigen Räume. Nur die Arbeitsämter Harburg, Mitte und Nord bieten Vermittlung, Beratung und Geld noch in diesem Jahr unter einem Dach an. Wobei das Arbeitsamt Nord allerdings derzeit noch im Zentralgebäude untergebracht ist. „Für die Kundschaft in diesen drei Arbeitsämtern,“ lautet Koglins Erfolgsmeldung, gibt es dann nur noch einen Weg, einen Ort, einen Ansprechpartner. In den anderen Bezirken soll das „Arbeitsamt 2000“ im kommenden Jahr eröffnet werden.

Womöglich nicht der letzte Dezentralisierungs-Schritt, meint Koglin. Weitere kleine Stadtteilarbeitsämter könnten folgen. uex