Jobs per Knopfdruck

■ Mit Computern will das Arbeitsamt lästiges Warten vermeiden

Mit dem Schlangestehen im Arbeitsamt soll jetzt Schluß sein. Das Arbeitsamt stellt Arbeitssuchenden ab sofort 33 Computer für die Jobsuche zur Verfügung. Ziel des „Stellen-Informations-Service“ (SIS), das in der ganzen Republik eingeführt wird, soll eine „schnelle und unbürokratische Vermittlung“ sein, so Arbeitsamtdirektor Christian Hawel. Das bekannte „Abfertigen“, so hofft der Leiter des Arbeitsamtes, gehöre damit der Vergangenheit an. Durch die elektronischen Kollegen würden die MitarbeiterInnen des Amtes entlastet, die persönlichen Beratungen könnten sich jetzt mehr um die individuellen Fälle kümmern.

Die Computerisierung löst die überkommenen Mikrofiche-Lesegeräte ab, die nur alle zwei Tage aktualisiert werden konnten – und das nur unter großem Aufwand, so Hawel. Ständig werden die Daten des SIS erneuert. In einigen Berufssparten erfolgt sogar ein Austausch mit anderen Arbeitsämtern der Republik.

Das erweitert auch den Umfang der Stellenagebote: Statt bisher 2.000 kann das Arbeitsamt nunmehr rund 16.000 Jobs vermitteln. Damit, findet Direktor Hawel, sei das Amt für die private Konkurrenz unschlagbar.

Per Telefon können UnternehmerInnen – auch aus dem Bremer Umland – ihre Gesuche beim Arbeitsamt aufgeben. Das „spart Zeit, Arbeit und Kosten“ – auch für Suchende.

Die Suche per Bildschirm ist recht einfach. Das SIS stellt vier verschiedene Suchwege frei: Über Berufsnamen, Berufsfelder, Hilfsbeschäftigunge und Teilzeitjobs kann vorgegangen werden. Das ohne Umstände zu bedienende Programm sollte es auch AusländerInnen oder älteren Arbeitssuchenden möglich machen, auf die Computer zurückzugreifen, so die Erwartung des Arbeitsamtes. Nach erfolgreicher Recherche stehen für Interessierte kostenlos Telefone bereit – ArbeitgeberInnen können sofort angerufen und um weitere Auskünfte gebeten werden. Wer „nur mal so gucken“ will, was sich auf dem Arbeitsmarkt gerade tut – die elektronischen Vermittler sollen's möglich machen.

Ob jedoch das SIS tatsächlich eine Erfolgsstory wird, bleibt abzuwarten: Lediglich 15 Prozent aller gelungenen Jobvermittlungen werden derzeit bundesweit über Computer abgeschlossen. Christian Hawel jedenfalls gibt sich optimistisch: Ende November sollen auch die Außenstellen des Arbeitsamtes in Vegesack und Osterholz-Scharmbeck mit dem SIS ausgerüstet werden. Arvid Friebe