Fast weizsäckerisch

■ betr.: „Verletzung republikani scher Ethik“ von Ekkehart Krip pendorf, taz vom 12. 11. 94

[...] Stefan Heym hat nobel, ja fast weizsäckerisch, wenn man die überfällige Ostlastigkeit seiner Eröffnungsrede einmal ausklammert, gesprochen. Was gibt es da zu greinen, wie es unsere alten (und jungen!) Polit-Opas vom Rhein taten? Wie häßlich sie doch dabei aussahen. Ja, ich dachte sogar: „Hier zeigt ihr euer wahres Gesicht.“

Es ist düster bestellt um die Toleranz in diesem Land, und mir ist schlagartig klargeworden: Von dieser verkrusteten Riege haben wir nichts zu erwarten. Etwas zu groß geratene Kleinbürger, Gartenzwerge im Wählerauftrag... aber jede Regierung soll ja ein Spiegel des Volkes sein, das sie wählt. [...] Beatrice Schneiderreit, Berlin