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Nur realistisch bleiben

■ FC St. Pauli am Sonntag gegen Mainz 05

Lauscht man derzeit St. Paulis Manager Jürgen Wähling, möchte man meinen, der Zweitliga-Vierte würde am Sonntag (15 Uhr) Barcelona und nicht Mainz 05 am Millerntor erwarten. „Das ist eine auswärtsstarke Kontertruppe“, lobt Wähling den Tabellenzwölften, was bei bislang 4:8-Punkten in der Fremde nicht unbedingt überzeugend klingt. Also nächster Versuch, den Gegner stark zu reden, um die Favoritenbürde los zu sein. Mit einem „gegen die haben wir uns immer schwer getan“ soll die Euphorie kleingehalten werden. Dieses Argument zieht schon eher, aber nicht übermäßig, gewann Pauli doch die beiden vorigen Duelle mit jeweils 1:0.

Aber das Ansinnen zählt und jenes ist, wenn nicht aller Ehren zumindest Verständnis wert. Schließlich kann sich auch Wähling gut an die vergangene Saison erinnern, als in ähnlicher Stimmung, um nicht zu sagen: aus einer Laune heraus, von der ersten Liga schwadroniert wurde. Ein paar Spiele ohne Niederlage und das Wort „Aufstieg“ kam den Spielern häufiger über die Lippen als mitten in der Spielzeit sinnvollerweise „Arbeit“. Es wurde noch über Bundesligaverträge gefeilscht, als München 60 längst im Oberhaus weilte. Soll sich dieses Debakel nicht wiederholen, müsse man „realistisch bleiben“. Gebont, wir halten uns dran: Fröhling, Schweißing und Hanke fehlen, Hollerbach ist wieder dabei. Dritter Heimsieg? Hören wir Wähling selbst: „Fußball hat viel mit Selbstvertrauen zu tun und eigentlich müßten wir als Favorit eingestuft werden.“ Na, also. cleg

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