Quecksilber im Mund

■ Fruchtbarkeit wird beeinträchtigt

Düsseldorf (dpa/taz) – Zahnfüllungen aus Amalgam können möglicherweise nicht nur über die Quecksilber-Ausscheidung direkt ins Blut die Fruchtbarkeit von Frauen beeinflussen: Wahrscheinlich gelangt der Quecksilberdampf der Füllungen auch direkt über den Riechnerv in die Hirnanhangsdrüse, die ein Zentrum für die Regelung von Hormon-Abläufen im menschlichen Körper ist. Darauf hat die Professorin Ingrid Gerhard von der Universität Heidelberg auf der diesjährigen Düsseldorfer Messe „Medica“ hingewiesen, die am Samstag zu Ende ging. Denkbar sei auch, so die Medizinerin, daß die gleich über dem Gaumen liegende Hirnanhangsdrüse empfindlich auf elektromagnetische Veränderungen reagiere, die durch unterschiedliche Metalle im Mund auftreten können. Die Hirnanhangsdrüse ist für die hormonelle Regelung von Schilddrüse, Nebenniere und Eierstöcken verantwortlich. Auffällig sei auch, daß Frauen mit einer Belastung durch das Pflanzenschutzmittel DDT nachweisbar seltener schwanger würden als Frauen ohne dieses Merkmal, so Gerhard. Als Kofaktoren verstärkten Alkohol, Nikotin und Kaffee die schädigende Wirkung dieser Umweltgifte.