Kannibale dreht Sexfilm

Tokio (AFP/taz) – Ein wegen Kannibalismus verurteilter Industriellensohn ist in Japan unter die Filmemacher gegangen. Wie die Tokioter Wochenzeitung Focus in der Dienstagsausgabe berichtete, will Issei Sagawa Anfang Dezember einen Sexfilm vorstellen. Der 20 Minuten lange Streifen hat den vielsagenden Titel: „Das Verlangen, gegessen zu werden.“ Der 45jährige war bereits im Jahr 1981 in Paris wegen Mordes an einer niederländischen Studentin verurteilt worden, die er anschließend verspeist hatte. Drei Jahre später wurde er schließlich nach Japan abgeschoben, nachdem ihm französische Psychiater „geistige Zurückgebliebenheit“ bescheinigt hatten. Japanische Ärzte hatten ihn trotzdem schon 1985 für geistig gesund erklärt. Seitdem beschrieb er seine Vorlieben in mehreren Büchern – seine Faszination von „großen und robusten“ europäischen Frauen und vor allem seine Neigung zur Menschenfresserei.