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Kirche gegen Gewalt

■ Kolumbianischer Bischof wirbt für Spenden

Die katholische Kirche in Kolumbien sieht sich als als „der gute Hirte der sich um seine verlorenen Schafe sorgt“. Übersetzt in die aktuelle Situation eines der gewalttätigsten Länder der Welt heißt das, als Vermittler zwischen Staat, Guerilla und Drogenkartellen aufzutreten. In Cali wurden z.B. Mitglieder linker Gruppen und Vertreter des Staates an „Runden Tischen“ zusammengebracht, um auf die Einhaltung der Menschenrechte zu drängen.

Anläßlich der Eröffnung der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion war am Donnerstag Pedro Rubiano Saenz, Bischof der kolumbianischen Drogenmetropole Cali in Bremen. Der Bischof warb nicht umsonst für die „Adveniat“-Aktion: schließlich unterstützen die deutschen KatholikInnen mit ihren Spenden auch die Arbeit der Kirche in Kolumbien. Trotz Rezession spendeten die katholischen Gläubigen im letzten Jahr 180 Mio Mark. Die Gewalt in Kolumbien geht nach Meinung von Saenz sowohl von der Drogenmafia, den staatlichen Stellen und der Guerilla aus.Saenz betonte daß die Ursachen für diese Entwicklung vor allem wirtschaftlich und politisch sind und nur zu einem kleinen Teil von Kolumbien allein gelöst werden können.

Henrik Otto

£Die schwankenden Weltmarktpreise etwa für Bananen und Kaffee drängen viele Bauern in die Armut und nötigen sie zum Coca-Anbau. Die neoliberale Wirtschaftspolitikder in Kolumbien trägt nach Saenz mit ihren gravierenden sozialen Folgen ebenfalls zur Gewalt im Lande bei. Henrik Otto

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