Wattschutz behindert

■ WWF kritisiert die Rolle Deutschlands

Die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) hat Deutschland vorgeworfen, im Wattenmeerschutz vom Vorreiter zum Bremser geworden zu sein. Im Gegensatz zu Dänemark und den Niederlanden sperre sich die Bundesregierung gegen die Einrichtung einer geschlossenen Schutzzone für das Wattenmeer. Im niederländischen Leeuwarden begann die siebte trilaterale Konferenz zum Schutz des Wattenmeers.

Nach Angaben des WWF wollen Dänemark und die Niederlande unter anderem eine 5,5 Kilometer breite Pufferzone auf der Seeseite der Watteninseln ausweisen; in Dänemark sei dies bereits Realität. „Deutschland will solch eine Zone nur den Nationalparks vorlagern“, sagte Augst, der auf der Konferenz die deutschen Naturschutzverbände vertritt. „Dies würde bedeuten, daß die Mündungen von Ems, Weser, Jade und Elbe nicht mit einbezogen werden. Diese Brackwasserzonen sind ökologisch aber gerade besonders wertvoll.“

Augst kritisierte vor allem das Land Niedersachsen und das Bundeswirtschaftsministerium. Sie spekulierten auf das Anbohren von Erdgasfeldern im Wattenmeer und wollten die Schiffahrt nicht behindern. dpa