Dirk Fischers leiser Rückzug

■ Von Beust darf sich für Spitzenkandidatur warmlaufen

Fraktionschef Ole von Beust wird nächster Bürgermeisterkandidat der CDU – höchstwahrscheinlich jedenfalls. Die Hamburger Statt Partei ist gescheitert – mittelfristig jedenfalls. Die Hamburger CDU wird in den kommenden Monaten über eine Annäherung an die Grünen diskutieren – ganz bestimmt. Ansichten des Hamburger CDU-Chefs Dirk Fischer, der sich gestern von seinem Anspruch verabschiedete, 1997 selbst als Voscherau-Herausforderer in den Bürgerschaftswahlkampf zu ziehen.

Zwar sei es Sache der Parteigremien, zu gegebener Zeit den Bürgermeisterkandidaten zu nominieren, so Fischer. Aber: „Der natürliche Herausforderer des Bürgermeisters ist der Fraktionschef in der Bürgerschaft“. Bislang war offizielle CDU-Sprachregelung, daß Fischer und von Beust in Frage kämen. Während der Unionschef seinen eigenen Rückzug ein wenig umständlich formuliert, kommentiert er den Absturz eines ehemaligen CDU-Mitglieds deutlicher: Die Entmachtung des Statt Partei-Gründers und ehemaligen Unions-Dissidenten Markus Wegner beweise, daß die Statt Partei „in der tiefsten Krise ihrer jungen Existenz“ stecke. 17 Monate nach ihrer Gründung sei die Wählervereinigung eine „Bürgerbewegung ohne Bürger“, die an der Diskrepanz „zwischen Anspruch und Wirklichkeit gescheitert“ sei.

Folgt ein Rückfall ins weniger Präzise. Schwarzgrün, das geliebte Gedankenspiel des Kandidaten von Beust – eine denkbare Polit-Variante auch für Hamburg? „Berührungsängste“, sagt der Parteichef schwammig, „sind unbegründet“, eine „permanente innerparteiliche Diskussion“ werde in den kommenden Jahren geführt. Entsprechende Koalitionsverträge zwischen CDU und Grünen in Gladbeck und Mülheim habe er sich bereits kommen lassen. „Man muß ja mal sehen, was da drinsteht.“ uex