Drei sehr reiche Staaten und ein armes Weltwunder

Zum siebten Mal haben sich Regierungsdelegationen aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zur „Konferenz zum Schutz des Wattenmeeres“ getroffen. Was dem Namen nach mindestens wie der Gipfel einer UN-Unterorganisation klingt, hat tatsächlich ein Papier geboren. Es steht nichts drin, der Staatssekretär aus dem Bonner Umweltministerium brauchte trotzdem zwei Tage, um sich von seinen Kollegen die Zustimmung abhandeln zu lassen. Am Mittwoch abend ist nun also beschlossen und unterzeichnet worden eine Erklärung, wonach sich die Verhandlungspartner verpflichten, das Wattenmeer der Nordsee, das in aller Welt als singuläres Naturwunder gilt, nunmehr als „Kooperationsgebiet“ zu betrachten. Das Papier enthält den Ausdruck „Conservation Aera“, der Rest besteht aus Einschränkungen. Betroffen ist das Wattenmeer selbst, die Watteninseln und ein 5,5 Kilometer breiter Pufferstreifen. Außerhalb von Nationalparks und Naturschutzgebieten, die bereits bestehen, darf die neue Schutzzone aber wirtschaftlich weiter genutzt werden. Auch die Gasförderung bleibt erlaubt, wie auf Wunsch der Deutschen ausdrücklich vermerkt worden ist. Foto: Ute Weller