Biogemüse als Zinsertrag

■ Investitionen in ökologische Landwirtschaft werden von drei neuen regionalen Fonds wohlschmeckend vergütet

Geldanlage ganz ökologisch: Drei regionale Landwirtschaftsfonds bieten bundesweit Beteiligungen am ökologischen Landbau an. Für mindestens 5000 Mark erhalten die Anleger als Zinsen jährlich einen Einkaufsgutschein in Höhe von ungefähr zwei Prozent der Einlage. Eingelöst werden können die Gutscheine in 90 Naturkostläden. Anbieter des Fonds sind die GLS-Gemeinschaftsbank, die Stiftung Aktion Kulturland und der BUND.

„Wir haben mit dem Fonds eine Anlagemöglichkeit zwischen Leihen und Schenken geschaffen“, sagte Dirk Grah, Geschäftsführer der GLS-Gemeinschaftsbank Hamburg. „Die Laufzeit der Einlage ist lebenslang, mit dem Tod des Anlegers geht das Geld auf den Fonds über.“ Damit solle die ökologische Landwirtschaft langfristig entschuldet werden. Sollte der Anleger aber in wirtschaftliche Not geraten, könne er sein Geld zurückfordern.

Die Fonds sollen bundesweit 3,5 Millionen Mark einnehmen und damit 25 Höfe fördern, darunter acht in Norddeutschland. Zum Beispiel das Gut Wulksfelde in Tangstedt bei Hamburg: „Wir möchten die Belieferung von Großkantinen ausbauen“, sagt Geschäftsführer Andreas Brandt. Denn vor allem Großkunden seien vom Handel einen anderen Service gewohnt, als es ökologische Betriebe bisher leisten könnten. „Dazu brauchen wir eine neue Lagerhaltung.“ Für die solle das zu erwartende Geld aus dem Fonds verwendet werden.

Andere Betriebe müssen Land kaufen oder landwirtschaftliche Anlagen erweitern. Sie alle sind als Bioland- oder Demeterhöfe anerkannt. „Mit den Fonds wollen wir über die reine Geldanlage hinaus einen Kontakt zwischen Anlegern und den Höfen schaffen, der auch weitergehendes Interesse am ökologischen Landbau fördern soll“, erklärte Thomas Rüter, Vorstand der Stiftung Aktion Kulturland.

Ansprechpartner für AnlegerInnen ist in Hamburg die GLS-Gemeinschaftsbank. Die ersten Ertrags-Gutscheine werden im Herbst nächsten Jahres ausgegeben und können dann beim „Grünen Laden“ in der Isestraße eingelöst werden.

Torsten Schubert