Abgestürzter US-Pilot in Korea tot

■ Ursachen des Hubschrauberunglücks weiterhin unklar

Seoul (AFP/AP/wps) – Einen Tag nach der Nachricht vom Tod eines der beiden Piloten des in Nordkorea verunglückten oder abgeschossenen Hubschraubers blieben Bemühungen um die Freilassung des Überlebenden und die Rückführung der Leiche ergebnislos. Ein Gespräch zwischen Armeevertretern Nordkoreas und der USA wurde von Nordkorea abgesagt. Die Regierung der USA hatte sich von diesem Treffen Fortschritte bei ihren Bemühungen um die Rückführung der Piloten erhofft. Nordkorea gab jedoch zu verstehen, daß die weitere Aufklärung des Unglücks zunächst Vorrang hätte.

Die genaueren Umstände des Vorfalls blieben bislang weiterhin unklar. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte ohne Angaben von Quellen gemeldet, die Hubschrauberbesatzung sei unter Feuer genommen worden, als die Piloten nach einer Landung in Nordkorea wieder aufsteigen wollten. Die US-Armee wollte diesen Bericht zunächst jedoch nicht bestätigen. Noch immer ist offen, ob der Hubschrauber bei einer Notlandung oder durch einen Abschuß verunglückte.

Der am Samstag in den nordkoreanischen Luftraum eingedrungene US-Hubschrauber war nach Angaben des Pentagon auf einer Routine-Mission. Er ging in der Region Kumgang zu Boden, etwa fünf Kilometer nördlich der Demarkationslinie, die seit dem Koreakrieg Nord- und Südkorea trennt. Nordkorea hatte den Abschuß der „feindlichen“ Maschine „als Maßnahme zur Selbstverteidigung“ gemeldet, während die USA zunächst von einer erzwungenen Notlandung gesprochen hatten.

Clinton bedauerte den Tod des Piloten. Jedoch gehen politische Beobachter in den USA davon aus, daß selbst ein erwiesener Abschuß nicht unbedingt eine gravierende Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten herbeiführen würde. ks