Wiener Bombenserie: Neonazi vernommen

Der Ostberliner Neonazi Bendix W. wurde bereits am Montag und Dienstag von österreichischen Beamten im Zusammenhang mit der Wiener Briefbombenserie im Dezember letzten Jahres vernommen. Dies teilte gestern die Justizsprecherin Fölster der taz mit. Über das Ergebnis der Zeugenvernehmung durch österreichische Beamte der Einsatzgruppe zur Terrorismusbekämpfung wollten sich weder die Berliner noch die Wiener Behörden äußern. Nach Angaben des österreichischen Justizministeriums sei die Vernehmung so schnell durchgeführt worden, weil W., der derzeit wegen eines Verkehrsdeliktes in einem Berliner Gefängnis sitzt, möglicherweise Anfang Januar entlassen wird. Dies wollte die Berliner Justiz nicht bestätigen. Ungeklärt ist nach wie vor die Frage, ob gegen W. ein internationaler Haftbefehl vorliegt. Das Wiener Justizministerium verneinte dies gestern und teilte mit, daß es „keine Anhaltspunkte für ein Strafverhalten von Bendix W. in Österreich“ gebe und daß er nur als Zeuge vernommen wurde. Nach Angaben des Innenministeriums jedoch fahndet Interpol nach W. Wie ein Informant der taz mitteilte, soll W. vom Gefängnis aus seine Flucht ins Ausland vorbereiten.wahn