piwik no script img

SS-Symbol -betr.: "Rotzfrech und irgendwie links", taz vom 2.12.94

Betr.: „Rotzfrech und irgendwie links“, 2.12.94

Auf der Sportseite bringen Sie einen Beitrag mit Foto von Clemens Gerlach. Auf dem Foto des Jan Müller-Wiefel ist auch ein Totenkopf mit gekreuzten Knochen zu sehen. Dies ist wohl ein Piratensymbol, doch es ist auch ein SS-Symbol.

Unter diesem Zeichen wurden in Auschwitz und anderswo, auch in Neuengamme und in der Schule am Bullenhuser Damm, Menschen auf schändliche Weise von Angehörigen der SS umgebracht. Ich selber, als Soldat des 2. Weltkriegs an der Ostfront, mußte miterleben, wie die SS-Division Totenkopf bei ihrem Angriff viele russische Soldaten tötete; denn Gefangene machte die Waffen-SS nicht.

Ich bin natürlich sehr unangenehm berührt, wenn jetzt in einer linken Zeitung so ein faschistisches Symbol kommentarlos veröffentlicht wird. In diesem Zusammenhang werde ich auch eine Eingabe an die Geschäftsführung des FC St. Pauli machen und darauf hinweisen, daß die Fans gedankenlos mit so einem Symbol auf der Brust zu den Spielen ihres FC St. Pauli gehen.

Mit freundlichem Gruß

Arnold Schinkel

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen