Wütende Fischer

■ EU-Kompromiß zugunsten Spaniens

London/Brüssel (AFP/rtr) – Großbritanniens Fischer sind entrüstet. Der am Donnerstag gefundene Kompromiß in der Europäischen Union, der der spanischen Flotte weitgehende Fangrechte vor der Westküste des Königreichs einräumt, läßt sie um ihre Existenz bangen. „Das wird furchtbare Auswirkungen auf die Fischer im Südwesten Großbritanniens haben“, prognostiziert Richard Banks von der Dachorganisation der britischen Fischer. Es sei ein Desaster, daß nun 40 spanische Trawler in den reichen Fischgründen vor Cornwall ihre Netze auswerfen dürfen. Der Sprecher der schottischen Fischer, Bob Allen, sprach von einer „vollständigen Mißachtung unserer Fischer“. Peter Bromley, Sprecher der Fischer in Devon, sagte gar „Gewaltszenen“ voraus. Spanien hatte seine Zustimmung zum Beitritt Schwedens, Finnlands und Österreichs zur EU davon abhängig gemacht, daß seiner Flotte gleiche Rechte wie anderen EU-Fischern eingeräumt würden. Nach zähen Gesprächen hatte Jochen Borchert, deutscher Landwirtschaftsminister und Vorsitzender des Fischereiministerrates, einen Kompromiß formuliert. Großbritannien enthielt sich der Stimme, so daß ein einstimmiger Beschluß zustande kam.