Die „Zitterprämie“ läuft zum Jahresende aus

■ Keine Zuschüsse mehr aus Bonn: Ende von Berlin-Hilfe und Berlin-Förderung

Ab 1. Januar 1995 ist Berlin wieder eine normale Großstadt. Die spezielle Förderung nach dem Berlin-Hilfe-Gesetz läuft zum Jahresende 1994 aus. Arbeitnehmer in den westlichen Bezirken erhalten auch keine Zulage mehr, vom Volksmund kurz „Zitterprämie“ genannt.

Die West-Berliner Wirtschaft erhielt nach dem Krieg zahlreiche Vergünstigungen. Um zumindest einen Wachstumsgleichschritt mit der westdeutschen Volkswirtschaft zu erreichen, wurde am 7. März 1950 das Gesetz zur Förderung von Groß-Berlin (West) erlassen. Damit wurde auf die Spaltung Berlins und die Abschnürung des westlichen Teils der Stadt vom Hinterland reagiert. Mit der Hilfe sollte vermieden werden, daß die Stadt hinter der westdeutschen Entwicklung zurückblieb.

Firmen erhielten steuerliche Vorteile, wenn sie in West-Berlin investierten, produzierten oder Waren bezogen. Ferner gab es auch „Mittel zur Finanzierung des Hauptstadtprogramms, das den Ausbau Berlins für die künftige Übernahme seiner Funktion als Hauptstadt eines wiedervereinigten Deutschland vorbereiten soll“. Nach dem Bau der Mauer 1961 wurde das Hilfsinstrument erweitert. Dazu zählt auch die Einführung der Arbeitnehmerzulage, die steuerfrei acht Prozent des Bruttogehalts ausmachte. dpa