Bayer AG spielt Fische vergiften

■ 40 Giftfässer vor der niederländischen Küste auf Grund

Den Haag (dpa) – Das Deutsche Containerschiff „Rolf Buck“ hat am Donnerstag abend Fässer mit der Chemikalie „Thionylchlorid“ aus der Produktion der Bayer AG verloren. Die Fracht ging vor der niederländischen Küste über Bord und sank auf Grund. Dort soll sie auch bleiben, sagte gestern Cindy Fornari, Sprecherin der niederländischen Verkehrs- und Wasserbehörde. Es bestehe keine Gefahr für die Umwelt. Die Schwefel- Chlor-Verbindung sei „zwar giftig, wird im Meer aber sofort aufgelöst“, sagte Fornari.

Tatsächlich entsteht beim Kontakt mit Wasser Salzäure, die für Fische tödlich ist, warnt Greenpeace. Die Fracht sollte deshalb geborgen werden, auch wenn das aus technischen Gründen schwierig sei. Nach Meinung der niederländischen Behörde bestehe aber nur eine Gefahr für Fischer, die das Strandgut an Land zögen. Das Gift Thionylchlorid könne dann unter anderem Atemnot und Verbrennungen auslösen. Die niederländischen Fischer seien deshalb gewarnt worden. Das Containerschiff Rolf Buck war im Linienverkehr zwischen Duisburg und Goole am Humber (England) etwa in der Mitte des Kanals in stürmische See mit Windstärken zwischen neun und zehn geraten. Dabei wurden nach Angaben des Gefahrgutbeauftragten der zuständigen Chartergesellschaft sechzig Fässer mit jeweils zweihundert Litern des Giftes aus einem Container „herausgesprengt“. Vierzig Fässer seien über Bord gegangen; die restlichen, an Bord gebliebenen, seien in Goole geborgen worden.