■ Wie möchten Sie bestattet werden?
: Bei Sonnenuntergang auf einem Holzfloß

Lia Harder, 17 Jahre, Schülerin

Ich würde am liebsten verbrannt und dann ins Meer geschüttet werden, weil ich das Meer so liebe. Eigentlich ist das ja nicht so gesund für die Fische, aber ich will nicht, daß irgendwelche Leute zu mir ans Grab kommen und mir Blumen hinstellen – das finde ich albern. Am liebsten möchte ich im Schlaf sterben, denn ich habe Angst vor dem Augenblick, in dem ich wissen werde: Jetzt sterbe ich.

Jürgen Fischer, 33 Jahre, Frührentner

Da ich seit vier Jahren weiß, daß ich Aids habe, habe ich für meine Beerdigung schon alles geregelt. Das ist mir verdammt schwer gefallen, aber es war mir einfach wichtig, daß sie so läuft, wie ich es mir wünsche. Ich möchte keinen Pfarrer und habe auch keinen Bock auf irgendwelche Lobesreden. Ich möchte, daß bei den Leuten, die zu meinem letzten Auftritt kommen, etwas zurückbleibt.

Monika Arendt, 37 Jahre, Verwaltungsangestellte

Wie ich bestattet werde, ist mir unwichtig. Ich sage mir: Tot ist tot. Der Körper ist dann nur noch eine leblose Hülle. Ich glaube, daß der Tod eine Erlösung ist und das Leben eine Strafe. Man wird geboren, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, um gewisse Hürden zu überstehen. Wenn man das nicht schafft, wird man wiedergeboren. Wenn man erlöst wird, lebt die Seele in einer anderen Dimension.

Frank, 31 Jahre, ohne Beruf (auf der Suche)

Es ist schon lange her, da hatte ich die Vorstellung entwickelt, man möge mich auf einem Holzfloß anschnallen und bei Sonnenuntergang auf die offene See hinaustreiben lassen. Ich möchte auf jeden Fall sanft sterben, was wohl auf Einschlafen hinausläuft. Aber ich mache mir mittlerweile nicht mehr so viele Gedanken über den Tod wie früher. Ich denke mir: Ich lebe jetzt, und das ist wichtiger.

Regine Barrah, 46 Jahre, Tierpflegerin

Ich denke, ich möchte anonym bestattet werden. Ich habe eine Tochter, und ich möchte von ihr einfach nicht verlangen, daß sie sich an so einer Grabstelle festhält. Wenn jemand, der einem nahesteht, stirbt, wird man ihn mit Sicherheit nicht vergessen. Aber dazu braucht man nicht einen bestimmten Platz. Ich denke nicht oft an den Tod, aber wenn ja, dann habe ich ein bißchen Angst.

Elsbeth Uhlitzsch, 81 Jahre, Rentnerin

Ich möchte verbrannt werden, weil ein Urnenplatz billiger ist als eine Erdgrabstelle. Außerdem habe ich ja das Grab von meinem Mann, der seit vier Jahren tot ist. Da komme ich dann auch rein, wenn es soweit ist. Ich habe keine Angst vorm Tod, das ist doch ganz natürlich, daß man stirbt. Wenn eine Maschine, die jahrzehntelang gelaufen ist, verbraucht ist, wird sie verschrottet. So ist das bei uns Alten auch.

Umfrage: Tanja Hamilton

Fotos: Marco Limberg/Xpress