US-Leitung für Nordkorea

■ Die USA heben Handelssanktionen im Bank- und Telefonbereich auf

Seoul (AFP/taz) – Jetzt darf erstmals seit Ende des Koreakrieges wieder US-Geld nach Nordkorea fließen. Am Freitag haben die Vereinigten Staaten ihre Handelssanktionen gegen das asiatische Land gelockert. Die Handelserleichterungen betreffen vor allem die Bereiche Telekommunikation und finanzielle Transaktionen. Den Grundstein zu einer Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen hatten die USA und das kommunistische Nordkorea mit dem sogenannten Genfer Atomabkommen gelegt, das die Länder am 21. Oktober unterzeichneten.

Bei der republikanischen Mehrheit im US-Kongreß stößt das Vertragswerk, das von der demokratischen Administration Präsident Bill Clintons ausgehandelt wurde, auf strikte Ablehnung. Südkorea begrüßte am Samstag die US-Erklärung. Nach Angaben des Washingtoner Außenministeriums ist es US-Telefonfirmen ab sofort erlaubt, geschäftlich in Nordkorea aktiv zu werden. US-Banken können von Drittländern für Überweisungen nach Nordkorea genutzt werden. Nordkorea erhält überdies die Erlaubnis, Magnesit in die USA zu exportieren, das dort für die Stahlverarbeitung benötigt wird. Dies könnte Nordkorea jährlich zwischen bis zu 15 Millionen Mark einbringen. Nordkorea hatte seine Restriktionen bereits am 8. Januar aufgehoben.