Porno-Vorwurf

München – Am vergangenen Samstag durchsuchte die Münchner Staatsanwalt die Pro 7-Geschäftsräume in Unterföhring und beschlagnahmte 26 Sendebänder des Sexualitätsmagazins „Liebe Sünde“. Mit der Hausdurchsuchung ging die Staatsanwaltschaft einer Anzeige vom 17. 07. 94 nach, der zufolge der hinreichende Verdacht auf Ausstrahlung von Pornographie bestehe.

„Liebe Sünde“-Moderator Matthias Frings hält den Porno- Vorwurf für unbegründet: „Da wir diesen hohen journalistischen Anspruch haben, werden auch Randgebiete der Sexualität wie käufliche Liebe, Homosexualität oder die Darstellung von Erotik in Fiction-Produktionen nicht ausgespart.“ Doch sei „Liebe Sünde“ keine Aneinanderreihung nackter Tatsachen. Sexualität werde nie ohne Kontext und die Menschen nicht als reines Reaktionsschema dargestellt. Auch Pro 7-Geschäftsführer Georg Kofler findet, daß „ein exakt recherchierter Bericht über Pornographie selbst keine Pornographie“ sein kann. Deshalb will der Sender sein Recht auf journalistische Meinungs- und Informationsfreiheit nötigenfalls durch alle Instanzen verteidigen.