Bilderstreit um CDs

■ Philips/Sony bekommen Konkurrenz

Amsterdam (taz) – Der Markt für Video-CDs bleibt nicht im Griff der Allianz von Sony und Philips. Gegen die beiden haben sich jetzt mehrere Firmen verbündet: Matsushita, weltgrößter Produzent von Unterhaltungselektronik (umfaßt unter anderem JVC, National und Panasonic), schloß sich mit den Firmen Toshiba, Pioneer, Thompson und dem Medienkonzern Time Warner zusammen.

Bei dem jetzt beginnenden Konkurrenzkampf geht es um die neue Generation von CD-Produkten für das „Multimedia-Zeitalter“. Diese CDs sollen herkömmliche Videocassetten ersetzen und auch in der Film- und Fernsehbranche genutzt werden.

Das Geheimnis der neuen CDs ist ihre große Speicherkapazität: Gewöhnliche Video-CDs, die heute im Handel sind, können maximal 70 Minuten Spielfilm aufzeichnen. Doch Sony/Philips haben das neue System „MPEG 2“ entwickelt, mit dem eine Video-CD 135 Filmminuten speichern kann.

Die neue Konkurrenz von Matsushita und seinen Partnern arbeitet nun an einer CD, die sogar 270 Minuten aufzeichnen kann, weil sie doppelseitig bespielbar ist. Außerdem soll die Bildqualität steigen. Beide Scheiben, die nicht bespielbar sein werden, sollen 1996 auf den Markt kommen. Für die CD-Spielgeräte wird in den USA anfangs ein Preis zwischen 500 und 600 Dollar erwartet.

Welches System sich durchsetzt, hänge nun davon ab, wie sich Film- Industrie, Software-Entwickler und Computerindustrie entscheiden, so ein Philips-Sprecher. Falk Madeja