Unterm Strich

Lia van Leer, Gründerin und Leiterin der Kinemathek von Jerusalem, übernimmt den Vorsitz der Internationalen Jury der 45. Filmfestspiele Berlin. Das Festival wolle mit ihrer Ernennung als Jurypräsidentin 50 Jahre nach dem Holocaust ein Zeichen setzen, teilte die Berlinale mit. Eine schöne Idee, mit dem notorischen Ungeschick durchgeführt. Die Mitteilung hätte die Berlinale uns und vor allem Frau van Leer ersparen können. Wer hört schon gerne, daß eine Einladung nicht der eigenen Person und eigenen Leistungen zu verdanken ist? Van Leer gründete 1956 den ersten Filmklub in Israel. 1984 rief sie das Filmfestival von Jerusalem ins Leben. Außerdem engagiert sie sich im Dialog um den Frieden zwischen Israel und der palästinensischen Regierung. Weitere Mitglieder der elfköpfigen Jury sind die Schauspielerinnen Christiane Hörbiger (Österreich) und Sigin Goawa aus der Volksrepublik China. Sie spielte in dem 1993 mit dem Goldenen Bären ausgezeichneten Film „Die Frauen vom See der duftenden Seelen“ von Xie Fei die Hauptrolle. Als Filmregisseure gehören der Jury die Spanierin Pilar Miro, Jean-Claude Briesseau aus Frankreich, der Bulgare Georgi Djulgerov und der Taiwanese malaysischer Herkunft Tsai Ming-Liang an. Aus Deutschland ist der Defa-Filmbühnenbildner Alfred Hirschmeier dabei. Dazu kommen der russische Kameramann Vadim Jusov sowie aus den USA der New Yorker Filmkritiker David Kehr und der Leiter des Filmfestivals von Chicago, Michael Kutza.

Die Vokalgruppe Boyz II Men hat am Montagabend in Los Angeles mit drei Auszeichnungen die 22. Verleihung der American Music Awards dominiert. Sie wurde vor allem für die Single „I'll Make Love to You“ ausgezeichnet, die sowohl in der Kategorie Pop/Rock als auch bei Soul/Rhythm & Blues gewann. Darüber hinaus erhielt Boyz II Men den Preis als beliebteste Gruppe in der Soul/Rhythm & Blues-Kategorie. Snoop Doggy Dogg wurde beliebtester Rap/HipHop-Artist. Reba McEntire („Read My Mind“) wurde für das beste Country-Album ausgezeichnet. Beliebteste Pop/Rock-Sängerin wurde Mariah Carey. Beliebteste Soul/ R&B-Künstlerin wurde Anita Baker. Nirvana, deren Lead-Sänger Kurt Cobain im vergangenen Jahr Selbstmord beging, erhielt den Preis in der Heavy Metal/Hard Rock-Kategorie.