Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

After Dark, my Sweet USA 1990, R: James Foley, D:Jason Patric, Rachel Ward

Jim Thompsons Thriller aus den 50er Jahren sind zur Zeit gerade die gefragtesten Filmvorlagen für Hollywood. Seine Helden sind „inkompetend, meist psychopathisch und fleischfressend; wie die Menschen, die sie töten sind sie Verlierer - sie hinterlassen nur ein größeres Chaos bevor sie gehen - so die „Newsweek“. Regisseur James Foley trifft mit seiner Verfilmung Thompsons pessimistische Grundstimmung mit ihrem makaberen Humor genau. Und dabei kommt er mit erstaunlich wenigen Gewaltszenen aus. Kino 46

Alice in den Städten Deutschland 1973, R: Wim Wenders, D: Rüdiger Vogler, Liza Kreuzer

„Wenders Film ist zunächst Abbild einer bedrückenden Wirklichkeit - Brutalität und Einsamkeit; er ist aber auch eine große Metapher, die einer Reise von Amerika nach Europa, und er ist schließlich Ausdruck einer spröden menschlichen Kontaktaufnahme. Ein mehrschichtiger, sensibler Abenteuerfilm, ein Film zum Sehen: einer der schönsten, ruhigsten, gelassensten und eindringlichsten des neuen deutschen Kinos.“ (Kölner Stadt Anzeiger) Kino 46

Am wilden Fluss USA 1994, R: Curtis Hanson, D: Meryl Streep, Kevin Bacon

Meryl Streep scheint inzwischen alles andere egal zu sein, wenn sie nur wieder eine starke Frau spielen darf. In diesem Actionfilm von einem der Fließbänder Hollywoods ist sie eine erfahrende Bootsführerin, die Mann und Kind auf einer Wildwasserfahrt vor zwei bösen Gangstern beschützen muß. In ihrem Vertrag steht bestimmt eine Extraklausel, die ihr zusichert, daß sie für jeden Sprung ins kalte Wasser einen von jenen großartigen Monologen mit viel Nahaufnahmen absondern darf, nach denen sich die Schauspieler ja bekanntlich alle Finger lecken. So wird in diesem Film eindeutig zuviel geredet und gerudert. Aber zum Finale sieht man immerhin mal Frau Streep mit einem Revolver in der Hand. City, UT-Kino und Gloria-Palast (DEL)

AndréUSA 1994, R: George Miller, D: Keith Carradine, Tina Majorino

„Ein kleines Mädchen kämpft in den 60er Jahren für ihr Haustier: einen Seelöwen namens Andre. Ein netter Familienfilm auf den Spuren von „Free Willy“ und „Flipper“ mit versteckter Message: Rettet die Seelöwen !“ (TV-Spielfilm) UT-Kino, Ufa-Palast und Gloria-Palast (DEL)

Angels – Engel gibt es wirklich USA 1994, R: William Dear, D: Danny Glover, Christopher Lloyd

Früher mußte in einer Hollywoodschnulze schon einiges im argen sein, um den Eingriff von himmlischen Mächten zu begründen: Engel halfen den Menschen nur, wenn sie entweder kurz vor dem Selbstmord waren (“Ist das Leben nicht schön?“), oder abweichend vom himmlischen Zeitplan starben (“Heaven can wait“). Aber jetzt ist den Drehbuchautoren offensichtlich nichts mehr heilig, und so lassen sie eine amerikanische Sportmannschaft, die einfach zu schlecht ist, um auch nur einmal zu gewinnen, durch einige himmlische Ersatzspieler gewinnen. Auch nur halbwegs interessant wäre das nur, wenn in der gegnerischen Mannschaft ein paar Teufelchen spielen würden. Ufa-Palast

Die Beunruhigung DDR 1881, R: Lothar Warneke, D: Christine Schorn, Herman Beyer

Eine lebensbejahende, attraktive Frau erhält eines Morgens einen Anruf aus der Klinik, und wird dadurch plötzlich mit der Möglichkeit des Todes konfrontiert. An diesem Tag beginnt sie, ihr Leben mit anderen Augen zu sehen. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis psychosoziale Krebsnachsorge. Kino 46

Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „Wortmanns Film ist ein sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenzen an das deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achtziger. Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) City, Europa und UT-Kino

Blade Runner / Director's Cut USA 1982/93, R: Ridley Scott, D: Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young

Nach verheerenden Testvorführungen vor dem Kinostart von „Blade Runner“ nahm Scott selber einige Veränderungen vor. Bei der Reise durch ein Los Angeles der nahen Zukunft wird der Zuschauer in der Studiofassung von einem Erzähler in die Hand genommen, für ein überzogen märchenhaftes Happy End wurden nicht verwendete Aufnahmen aus Kubricks „The Shining“ drangeklebt und eine winzige Sznen wurde herausgeschnitten. In der Urfassung wirken die Bilder jetzt wie befreit von der alles gleich zuordnenden Stimme des Ich Erzählers und das offene Ende entspricht konsequent den Konventionen des fatalistischen Thrillers der 40er Jahre. Die kleine, vorher geschnittene Szene ist dagegen ein Paradebeispiel dafür, wie man mit einem Detail einer ganzen Geschichte eine völlig neue Deutung geben kann. Cinema

Camilla USA 1994, R: Deepa Metha, D: Jessica Tandy, Bridget Fonda

„Camilla ist, in Teilen zumindest, ein bewegender Film. Das hat er nur der Schauspielerin Jessica Tandy zu verdanken. Sie liefert in ihrer letzten großen Rolle mit Souveränität und Eleganz das Porträt der Camilla, einer eigensinnigen und exzentrischen , doch gar nicht unwürdigen Greisin - weit entfernt von wohlfeilem Mitleid oder Golden-Girls-Humorigkeit. (epd-Film) Cinema

Dali - Soft Self Portait Großbritannien 1971, R: Jean-Christoph Averty

Die einstündige surrealistische Filmreise führt durch das kreative Unterbewußtsein von Dali. Der Film ist eine geistreiche psychologische Studie, die von den künstlerischen und intellektuellen Manifestationen des „göttlichen Meisters“ beherrscht wird. Der Film zur Bremer Ausstellung. Cinema

The Dark Wind USA 1991, R: Earl Morris, D: Lou Diamond Phillips, Fred Ward

Der Film basiert auf einem Kriminalroman von Tony Hillerman. Das Besondere daran ist, daß Hillerman die Verbrechen in einem Indianerreservat geschehen läßt, so daß man einen guten Einblick in das Leben der Indianer im Amerika von heute gewinnt. Der Film wird Hillermans Vorlage gerecht, weil er mit einem fast dokumentarischen Blick den Alltag im Reservat zeigt und zugleich spannend die Arbeit von zwei indianischen Polizisten beschreibt. Kino 46

Die Detektivin Frankreich 1993, R: Tonie Marshall, D: Anemone, Roland Bertin

„Anders als der deutsche Verleih verzichtet die Autorin und Regisseurin Tonie Marshall darauf, die Profession ihrer Protagonistin als Köder zu benutzen. So stellt sie von vornherein klar, daß es ihr sehr viel mehr um Maxime geht als um das Detektiv-Genre. Bei Marshall dreht sich alles um diese Figur: Der Film ist eine Charakterstudie, ein zugleich unspektakuläres und kraftvolles Portrait einer sehr ungewöhnlichen Frau.“ (epd Film) Gondel, Schauburg und Casablanca (OL)

Easy Rider USA 1969, R: Dennis Hopper, D: Dennis Hopper, Peter Fonda, Jack Nicholson

„Die sentimentale Paranoia des Films entsprach offensichtlich den Vorstellungen einer riesigen, jugendlichen Fangemeinde. In den späten 60er Fahren war es cool zu glauben, man könne nicht gewinnen, weil alles manipuliert und hoffnungslos war. Die Landschaften hatten blendende Formen; die überwältigende Musik von Jimi Hendrix und Gruppen wie The Band und The Birds gab den schleppenden Szenen einen Puls und Fonda starb, mit seiner Miene vom heiligen Noblesse Oblige, für die Sünden Amerikas. Der Film wurde zu einer rituellen Erfahrung.“ (Pauline Kael) Cinema

Enthüllung USA 1994, R: Barry Levinson, D: Michael Douglas, Demi Moore

„Der Film bewegt sich haarscharf am Rande konservativer Klischees. Zwar zieht ausgerechnet eine Frau als Bösewicht den schwarzen Peter, während der in Versuchung geführte Familienvater achtbar seinen Mann steht, aber zugleich demonstriert „Enthüllung“ eindrucksvoll, daß der Griff an die Genitalien nur ein weiterer Mosaikstein im betriebsinternen Machtspiel ist.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast, UT-Kino

Even Cowgirls Get The Blues USA 1993, R: Gus Van Sant, D: Uma Thurman, John Hurt

Bei dieser Adaption des Kultromans über die Abenteuer der besten Tramperin der Welt, der die Natur zwei riesigen Daumen verpaßte, ist etwas sehr Sonderbares passiert: Normalerweise beklagen sich Schriftsteller immer über die Veränderungen, die an ihren Stoffen vergenommen wurden, aber der Autor Tom Robbins war enttäuscht darüber, daß zuviel von seiner Arbeit in den Film gewandert sei: Die Dialoge, die oft wortwörtlich aus dem Buch übernommen wurden, seien literarisch und nie dafür geschrieben worden, um von Schauspieler gesprochen zu werden. So wirken sie unnatürlich und gespreizt. Die meisten Kritiker waren da mit Robbins einer Meinung und verrissen den Film gnadenlos. Kino 46, Muwi-Filmkunst (OL)

Flatliners USA 1990, R: Joel Schumacher, D: Kiefer Sutherland, Julia Roberts

„Diese Kopfreise über das Leben nach dem Tod ist in einem barocken, halluzinativem Stil inszeniert und gedreht, und sie ist durchaus bewegend, aber in ihr wird leider unerträglich viel gepredigt. Der Film wirkt wie ein kleine Lektion für die Sonntagsschule, die in einer riesigen Kathedrale abgehalten wird, in der es spukt.“ (Pauline Kael) Gondel

Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field

Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. Europa

FrankensteinUSA 1994, R: Kenneth Branagh, D: Kenneth Branagh, Robert Di Niro, Helena Bonham

„Branaghs Film ist ein Spektakel zum Ende des Jahrhunderts. Was steckt nicht alles in diesem tempogeladenen Film, der selbst ein Patchwork ist, ein schillerndes Monster: Mary Shelley vielleicht, vor allem aber all die Theaterversionen und Filmfassungen, die perverse „sophistication“ von James Whale, die knallbunte Subtilität von Terence Fisher, der „body horror“ von Stuart Gordon, der Klamauk von Monty Python und Mel Brooks, die Aktualisierungen von Roger Corman.“ (epd-Film) Ufa-Palast

Freddy's New Nightmare USA 1994, R: Wes Craven, D: Robert Englund

„Es sind seine eigenen Alpträume, die Wes Craven zu einem neuen Freddy-Film inspirieren und seine Theorie ist es, daß das Monster durch seine filmische Wiederbelebung erst gebannt wird. Denn Freddy ist eine Gestalt, die das Böse angenommen hat. Nach dem Ende der Serie sucht es sich andere Bahnen, um Unheil anzurichten. Kann es eine bessere Begründung für einen neuen Freddy-Film geben!?“ (epd) Ufa-Stern

Der Händler der vier Jahreszeiten Deutschland 1971, R: Rainer Werner Faßbinder, D: Hanna Schygulla, Hans Hirschmüller

„Ein faszinierend einfach gemachter Film, spannend, manchmal erheiternd, oft Gänsehaut provozierend, immer interessant. Mit Hirschmüller als Hauptdarsteller, verborgene Sensibilität hinter der robusten Erscheinung; mit Irm Hermann als berechnender Ehefrau, an der eigenen Unterdrückung krankend, doch zu keiner Solidarität fähig; mit einem Ensemble, das Fassbinders Trauer über das So-Sein der Menschen, seine Erfahrungen und Absichten in puncto Anpassung oder Nichtanpassung bitter und tückisch ans Licht bringt.“ (Film-Echo) Kino 46

Der Herr der Ringe USA 1978, R: Ralph Baskin

„Disney kaufte als Erster die Rechte für eine Verfilmung von Tolkiens Epos, und es ist erstaunlich, daß wir so lange auf eine Verfilmung warten mußten, besonders weil sowohl Stanley Kubrick als auch John Boormann eigene Adaptionen planten. Zum Glück ist das Buch der typischen Disneyverniedlichung entgangen. Baskins Zeichentrickfilm ist durchgehend gelungen, bleibt sehr nah am Originaltext und erinnert visuell oft an Tolkiens eigene Zeichnungen.“ (Time Out-Film Guide) Cinema

Himmlische Kreaturen Neuseeland 1994, R: Peter Jackson, D: Melanie Lynskey, Kate Winslet

1954 wurden in Neuseeland zwei Mädchen vom Ankläger und der Öffentlichkeit als „unheilbar schlecht“ angesehen, weil sie zusammen die Mutter der 16jährigen Pauline mit einem Ziegelstein erschlugen. Ausgerechent Peter Jackson, der bisher nur bluttriefende Splatterfilme inszenierte, hat sich nun diesen Kriminalfall vorgenommen. Und überraschenderweise ist „Heavenly Creatures“ meist eine einfühlsame und kluge Charakterstudie der beiden Mädchen. Aber immer wenn die beiden in ihre Phantasiewelt eintauchen, folgt ihnen die Kamera und deshalb gibt es in diesem Film einige atemberaubende Special Effekts mit Traumlandschaften, einer Burg aus Ton, in der sich tönernde Ritter bekämpfen, oder einem düster ausgeleuchteten Orson Welles, der die Mädchen aus einem Kino in die dunklen Straßen verfolgt. So setzt Jackson die Zuschauer mitten hinein in die Phantasmagorien der beiden Freundinnen, und aus dieser Perspektive ist die Tat, die übrigens erstaunlich zurückhaltend gezeigt wird, die einzig logische Konsequenz. Filmstudio

Das Hotel New Hampshire USA 1984, R: Tony Richardson, D: Beau Bridges, Jodie Foster, Nastassja Kinski

„Warum ist all das so öde? Soviele potentiell interessante Dinge passieren Win Berry und seiner Familie, während er versucht, das Hotel seiner Träume zu bauen. Seine Tochter Jodie Foster wird vergewaltigt, der furzende Hund wird ausgestopft, die Familie zieht nach Wien und in ein neues Hotel. Frau Berry und ihr jüngster Sohn sterben, Jodie hat Sex mit Nastassja, Herr Berry wird blind, Jodie hat Sex mit ... Aber es reicht nicht, wenn man seine Filmfiguren ständig ins Unglück stürzen läßt, und sie mit sexuelle Schwierigkeiten ausstattet. Sie sind nicht mehr als Spielfiguren in einem abgedroschenen und pompösen Schema, das gefüllt ist mit banalen Kommentaren über das „Leben“ und jeden dünnen Witz in Grund und Boden drischt.“ (Time out - Film Guide) Modernes

Immer Ärger mit Dojo USA 19994, R: Fanco Amurri, D: Thora Birch, Harvey Keitel

„Mit goldbeschlagenen Zahnstümpfen, Zottelmähne, Zuhälterkettchen und Whiskyfahne fühlt sich Harvey Keitel pudelwohl in der Rolle des abgerissenen Schaustellers Shorty Khon. Für die Haushaltskasse ist Fingers zuständig, sein diebischer Affenkumpan. Eines Tages fällt das Äffchen dem All-American-Mittelstandsmonster Eva in die Hände, die das Vieh einem gnadenlosen Amerikanisierungsprogramm unterzieht. Fast geriete die Chose zum subversiven B-movie, doch selbst der schmierigste Keitel kann gegen ein solches Maß an Ordnungsliebe nicht anstinken.“ (Tip) Ufa-Stern und Casablanca (OL)

Interview mit einem Vampir/

Interview with the vampire o.V.. R: Neil Jordan, D: Tom Criuse, Kerstin Dunst, Christian Slater

„Das ganze erinnert in seiner weichgezeichneten Langhaarigkeit an das Mädchenpensionatsgeschmuse in ,Bilitis'. Junge Männer gehen zwischen Pappeln spazieren, reden allerlei verliebten Unsinn, und Wölfe heulen in der Nacht. Der Weltschmerz, sonst Wesenszug jeder fremden Kreatur, schlägt in juvenile Schwatzkultur um. Tote reden vom Existenzialismus: Forever grunge. (...) Cruise, Pitt und Slater Slater spielen eine zum Mainstream gewordene, todestriebige Jugendkultur nach, die sich auch in historischer Kulisse nur noch selbst abbilden kann.“ (taz) UT-Kino

Junior USA 1994 R: Ivan Reitman, D: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Emma Thompson

In „Twins“ wurden uns Schwarzenegger und DeVito schon als Zwillingspaar verkauft, und weil diese Komödie recht gut lief, müßen sich einige Strategen in Hollywood den Kopf darüber zerbrochen haben, wie man die beiden in eine noch absurdere Situation bringen könnte. Jetzt wird also Schwarzenegger Mutter und läuft mit einem immer dicker werdenden Bauch herum. Mit dem kann man wirklich alles machen. Ufa-Stern

Keiner liebt mich Deutschland 1994, R: Doris Dörrie, D: Maria Schrader, Elisabeth Trissenaar, Peggy Parnass

„Im neuen Film von Beziehungs-Schreinerin Doris Dörrie geht–s ums Modethema „Singles“. Fanny Finck will nicht mehr alleine sein. Unter den Bewohnern ihres Appartementhauses sucht sie nach dem Richtigen. Wie immer bei „Männer“-Frau Dörrie soll's komisch sein. Ist es aber leider nur selten.“ (TV-Spielfilm) City, UT-Kino

Die kleinen Superstrolche USA 1994, R: Penelope Spheeris, D: Travis Tedford, Bug Hall

„Für kleine Leute von 5-15 waren die „Kleinen Strolche“ im Fernsehen Vorbild für schlechtes Benehmen in jeder Lebenslage. Nun hat Penelope Spheeris (“Wayne's World“) eine Neuauflage der Mini-Anarchos gewagt. Es wurde nach neuen Kinder-Gesichtern gefahndet, die Episoden modernisiert und mit großem Aufwand umgesetzt. Ergebnis: ein lustiger Film, der zwar weit von der rotzigen Gesetzlosigkeit des Originals entfernt ist, der aber ohne Reue vergnügt.“ (TV Spielfilm) Europa

Der König der Löwen USA 1994, R: Rob Minkoff

„ Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurrilen und witzig portaitierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“ (TV Spielfilm) Ufa Palast, UT-Kino sowie Schauburg

Leon, der Profi Frankreich 1994, R: Luc Bresson, D: Jean Reno, Gary Oldman

„Nikita ist wieder da ! Nur heißt sie Mathilda und ist erst zwölf Jahre alt. Der französische Kutregisseur Luc Bresson bediente sich für „Leon“ im eigenen Werk. Seine Titelfigur, der milchtrinkende ,schweigende Hitman Leon, ist eine Weiterentwicklung des, ebenfalls von Jean Reno gespielten, „Nettoyageurs“ in „Nikita“. Und die kleine Mathilda ist eine jüngere Ausgabe der Punkerin Nikita. Bessons Film, komplett in New York gedreht, räumte in Frankreich und den USA kräftig ab.“ (TV-Spielfilm) City

Das letzte Einhorn USA, Großbritannien, Japan 1982, R:Arthus Rankin jr.

„Ganz pfiffiger kleiner Zeichentrickfilm über die Suche eines Einhorns nach Freunden, der die Disneyeinflüße dadurch überwindet, daß die Bösen zum Teil sehr ätzend gezeichnet wurden. Es gibt auch wirklich gruselige Szenen (wie in allen guten Märchen) und einige witzige Pointen - ein Magier, der sich in den Zweigen eines Baumens verfangen hat, dem er vorher ein Liebesleben angezaubert hatte, sagt etwa: Oh mein Gott, ich bin mit einem Tannenbaum verlobt.“ (Time Out -Film Guide) Atlantis

Die letzte Verführung USA 1993, R: John Dahl, D: Linda Fiorentino

„In John Dahls erotischem Thriller ergreift eine eiskalte Femme fatale die Initiative gegen die knallharte Männerwelt. Bridget verläßt ihren naiven Ehemann mit dem gemeinsam erschwindelten Geld und versteckt sich in der Provinz. Männe setzt einen Detektiv auf ihre Spur an ... Linda Fiorentino ist eine Offenbarung.“ (TV- Spielfilm) Atelier

Lippels Traum Deutschland 1990, R: Karl Heiz Käfer, D: Constantin Trettler, Gila von Weitershausen

Kinderfilm über den zehnjährigen Lippel, der alleine zu Hause in dem Buch „1001 Nacht“ schmökert, und dabei in eine Phantasiewelt versinkt. Die Parallelen zu dem gerade im Kino anlaufenden „Pagemaster“ sind frappierend. Vielleicht hat ja jemand in Hollywood sich seine Anregungen aus diesem kleinen netten Film aus Deutschland geholt. Kino 46

Lotta zieht um Schweden 1993, R: Johanna Haco

Noch ein Kinderfilm aus Schweden, der auf einer Geschichte von Astrid Lindgren basiert. Diesmal geht es um die kleine Lotta, die sich furchtbar mit ihrer Mutter gestriiten hat und darum beschließt, zusammen mit ihrem Teddy auszuziehen. Schauburg und Casablanca (OL)

Die Maske USA 1994, R: Chuck Russell, D: Jim Carrey

„Der Bankangestellte Stanley Ipkiss ist ein Versager, wie er im Buche steht, bis ihm eines Tages eine geheimisvolle Maske in den Schoß fällt. Mit ihrer Hilfe verwandelt sich der saft- und kraftlose Ipkiss in einen rasenden Wirbelwind, einen gutgelaunten Superhelden der anarchistischen Art. Jim Carrey ist als grimassierender Komiker die größte Entdeckung seit Steve Martin. Styling und Optik kann sich durchaus mit anderen Comic - Verfilmungen wie „Dick Tracy“ messen.“ (TV Spielfilm) Ufa-Stern und Modernes

Mighty Ducks - Das Superteam USA 1992, R: Stephen Herek, D: Emilio Estevez

Typische Disneyproduktion mit vielen netten Kindern und kindertümelden Erwachsenen. Ein erfolgreicher Rechtsanwalt wird dazu verknackt, sich um das schlechteste Kinder-Eishockeyteam der Welt zu kümmern. Und natürlich liebt der Kinderhasser am Schluß seine Kids und die geborenen Verlierer gewinnen die Meisterschaft. Ufa-Palast

Miß Daisy und ihr Chauffeur USA 1989, R: Bruce Bersford, D: Jessica Tandy, Morgan Freeman

„Der Film erzählt die Geschichte der Freundschaft, die sich zwischen einer sturen, mißtrauischen jüdischen Witwe und ihrem schwarzen Chauffeur entwickelt. Letzlich geht es darum, wie er sie verändert. Er ist aufrichtig, aufmerksam, menschlich - er ist perfekt, so daß nichts uns von der sanften, bittersüßen Träumerei ablenkt, die wir uns ansehen. Aber alles ist sehr gewandt inszeniert und gespielt. Tandy und Freeman erreichen dabei eine wunderschöne Balance.“ (Pauline Kael) Gondel

Muriels Hochzeit Ausstralien 1994, R: P.J. Hogan, D: Toni Colette.

„Märchen werden wahr, nur anders als ertäumt. Ein unansehnliches Aschenputtel findet, (unterlegt mit Abba-Musik) wenn schon nicht ihren Traumprinzen, so doch die Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Der Zwang, gesellschaftlichen Vorstellungen entsprechen zu müssen, wird hier köstlich ad absurdum geführt.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Ufa-Palast und Casablanca (OL)

Nightwatch – Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Bornedal, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia

„Jurastudent Martin arbeitet als Nachtwächter in der Krankenhaus-Pathologie. Hier hofft er, genügend Zeit fürs Bücherstudium zu finden. Doch der schaurige Ort läßt den armen Kerl schon bald an seinem Verstand zweifeln. Und dann schlägt wieder der langgesuchte Ritualmörder zu. Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedal die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, UT-Kino

Der Pagemaster USA 1994, R: Joe Johnston, D: Macaulay Culkin, Christopher Lloyd

„Macaulay „Kevin“ Culkin landet als Zeichentrickfigur im Reich der Phantasie. Schuld hat der seltsame Bibliothekar, der den kleinen Bücherwurm Richard auf eine lehrsame Reise schickt. In der Welt der Abenteuer begegnet unser Dreikäsehoch allen möglichen Phantasiefiguren - so dem Captain Ahab aus „Moby Dick“ und einem obskuren Doktor namens Jekyll. Die Story ist geklaut (“Die unendliche Geschichte) ,und das Prinzip hat schon mit Kim Basinger (“Cool World“) nicht funktioniert.“ (TV-Spielfilm) UT-Kino, Ufa-Palast

Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel

„Waren in Tarantinos Erstling ,Reservoir Dogs' die Bezüge einigermaßen sinnvoll funktionalisiert, so sieht ,Pulp Fiction' aus, als habe der Autor zufällig seinen Zettelkasten umgestoßen: Pop-Klischees und Genre-Topoi, Camp-Motive und Original-Ideen fallen dem Zuschauer in bunter Mischung vor die Füße. Er treibt mit dem Zuschauer das Spiel, das unter Kino- und TV-Addicts üblich ist. “ (taz) Schauburg

Raining Stones Großbritannien 1992, R: Ken Loach, D: Bruce Jones, Julie Brown

„Machmal ist es aufschlußreich, sich bei einem Film zu fragen, was er wäre, wenn er kein Film wäre. „Raining Stones“ wäre ein Song, eine Ballade, ein Vorortblues aus Manchester, bitter, fast tragisch, auch komisch, auführerisch. Grundakkorde sind die Misere der Arbeitslosigkeit, die teils komischen, teils verzweifelten Versuche an Arbeit und Geld zu kommen, vor allem aber der Versuch, die eigene Würde zu wahren und zu verteidigen.“ (epd-Film) Cinema

00-Schneider – Jagd auf Nihil Baxter Deutschland 1994, R (?): Helge Schneider, D: Helge Schneider und seine Kumpel

Das Schlimmste, was man über einen Film von Helge Schneider sagen kann, ist wohl, daß er „gar nicht so schlecht“ sei. Jeder Verriß bestätigt nur Schneiders Konzept des absichtlich schwachsinnigen Kinos, und der Kritiker von „TV Today“ hat daraus die kluge Konsequenz gezogen und dem Film das Prädikat „nicht zu bewerten“ gegeben. Schneiders Fangemeinde kann jetzt auch wieder im Kino dazu beitragen, seine überraschend smart durchkalkulierte Erfolgskarriere zu fördern. Denn eines hat Schneider von OTTO gelernt: er ist mit seinen Memoiren, einem Kriminalroman, CDs und Liveauftritten im Fernsehen in allen Medien präsent. Ufa-Stern

Speed USA 1994, R: Jan De Bont D: Keanu Reeves, Dennis Hopper, Sandra Bullock

„Ein Film, der seinem Titel vollauf gerecht wird, Cinema pur aus Hollywood. Eine Geschichte auf Bewegung reduziert. Gleich die Titelsequenz, in der die Kamera in einem Aufzugsschacht abwärts gleitet, und dabei die Titel (so plastisch, als seien sie in 3-D) kurz aufblitzt, entwickeln einen Sog, der den Zuschauer anschließend zwei Stunden lang nicht losläßt. “ (epd) Ufa-Stern)

TaschengeldUSA 1994, R: Richard Benjamin, D: Melanie Griffith, Ed Harris Malcolm McDowell

Drei Zwölfjährige nehmen ihre Sexualerziehung selbst in die Hände, indem sie eine Prostituierte anheuern. Zum Glück treffen sie auf Melanie Griffith, die als Hure mit Herz die Kids vor dem Schlimmsten bewahrt. „Ed Harris und Melanie Griffith erwecken den Eindruck, als befänden sie sich in einer romantischen Komödie. Aber sobald Malcolm McDowell als sadistischer Gangster finster dreinblickend die Szene betritt, ist es mit der Idylle aus: zwei Welten, die auch der Film nur bedingt zusammenfügt.“ (epd) UT-Kino

Tödliche Geschwindigkeit USA 1994, R: Deran Sarafian, D: Charlie Sheen, Nastassja Kinski

„Der Kalte Krieg geht weiter, und die Spione werden immer attraktiver. Um so schlimmer, daß die hübsche Fallschirmspringerin Chris (Nastassja Kinski) gleich beim ersten Absprung verunglückt. Ein schwerer Schlag für ihren Lehrer „Ditch“ (Charlie Sheen). Bis alles geklärt ist, und sich beide in den Armen liegen, fällt noch einiges vom Himmel, was dort nicht hingehört ! „Tödliche Geschwindigkeit“ - in den USA ein Flop - macht dank unglaublicher Stunts Spaß.“ (TV-Spielfilm) UT-Kino, Ufa-Stern