Nahost-Gipfel sucht Frieden

■ Die Staatschefs Israels, Jordaniens und Ägyptens und Arafat treffen sich heute in Kairo

Kairo/Berlin (AP/AFP/taz) – Israel, Jordanien, Ägypten und die PLO wollen heute auf einem bisher beispiellosen Gipfeltreffen in Kairo versuchen, den Stillstand im Nahost-Friedensprozeß zu überwinden. An dem Treffen sollen neben dem israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin und dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak auch König Hussein von Jordanien und PLO-Chef Jassir Arafat teilnehmen.

Der ägyptische Außenminister Amr Mussa sagte gestern nach einer Unterredung mit seinem israelischen Amtskollegen Schimon Peres, der Gipfel solle vor allem die israelisch-palästinensischen Beziehungen erörtern. Man hoffe, die Autonomiegespräche mit einer Art Befreiungsschlag aus der Sackgasse herausführen zu können. Bei einem palästinensischen Sprengstoffattentat waren am 22. Januar in Netanja 21 Israelis getötet worden. Seitdem sind die palästinensisch-israelischen Beziehungen stark gestört.

Peres erklärte, er sehe in dem Gipfeltreffen den bisher einmaligen Versuch mehrerer Staaten, eine Einigung herbeizuführen. Auch andere Staaten seien aufgerufen, sich dem anzuschließen. Gemeint ist vor allem Syrien, dessen Verhandlungen mit Israel ebenfalls stocken. Der syrische Präsident könne jederzeit nach Kairo kommen, erklärte Mussa dazu.

Peres bekräftigte gestern nochmals das Nein seines Landes zur Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags. Ägypten drängt Israel, den Vertrag zu unterzeichnen und droht damit, die im April anstehende Verlängerung des Vertrages nicht mitzumachen, wenn dieser nicht auch von Israel unterzeichnet wird. Die Beziehungen beider Staaten hatten sich in den letzten Wochen wegen dieses Streitpunkts stark verschlechtert. kim Seite 9