Tarifrunde gescheitert

■ IG-Metall vor Urabstimmung in NRW

Dortmund (dpa) – Die Zeichen im Tarifkonflikt der nordrhein- westfälischen Metall- und Elektroindustrie stehen auf Sturm. Die dritte Verhandlungsrunde wurde gestern in Dortmund ergebnislos abgebrochen. „Es wird jetzt zu einer weiteren Zuspitzung kommen“, kündigte der Verhandlungsführer der IG Metall, Harald Schartau, an. Damit werden eine Urabstimmung und Streiks im größten deutschen Tarifgebiet mit knapp 900.000 Beschäftigten immer wahrscheinlicher. Die Arbeitgeber hatten während der eineinhalbstündigen Verhandlungen kein neues Angebot zur Erhöhung der Löhne und Gehälter unterbreitet. Ein neuer Gesprächstermin wurde nicht vereinbart.

„Wir sind zur Nennung einer Lohnzahl bereit, allerdings Zug um Zug“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Martin Kannegießer. Auch er äußerte die Vermutung, daß eine Verschärfung des Tarifkonflikts kaum noch zu vermeiden sei. Die Arbeitgeber fordern neben einer zeitlichen Verschiebung der 35-Stunden- Woche eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten in den Betrieben. Heute will die Große Tarifkommission der IG Metall über das weitere Vorgehen der Gewerkschaft beraten. Wahrscheinlich werde dort die Bereitschaft zur Urabstimmung erklärt, hieß es aus Gewerkschaftskreisen.