SPD: Lenz tritt aus, Breuer zurück

■ Bremerhavens SPD verliert ihre beiden erbittertsten Feinde

Bremerhavens SPD hat gestern ihre beiden erbittertsten Feinde verloren. Der Unterbezirksvorsitzende Siegfried Breuer trat zurück und Werner Lenz, 45 Jahre lang Mitglied und für seine Partei UB-Vorsitzender, Bundestagsabgeordneter, Wirtschaftssenator, Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent, trat aus.

Das Schicksal der beiden Politiker war in den letzten Jahren eng verbunden. Unter Breuers Führung hatte die Bremerhavener SPD Werner Lenz im Januar 1992 aufgefordert von allen politischen Ämtern zurückzutreten, da er „mit verräterischen Mitteln“ für das Scheitern der Ampel-Zusammenarbeit gesorgt habe. Damit war praktisch die Spaltung der Partei vollzogen, die jetzt zur Gründung der Initiative „Arbeit für Bremen/Bremerhaven“ durch führende Genossen führte.

Breuer nannte als Rücktrittsgrund seine mit dem UB-Vorstand unabgestimmte Äußerung zum Verkauf der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (Stäwog), die zu „erheblichen Irritationen“ geführt habe, und den „Versuch, durch eine Diffamierung meiner Person von den Sachthemen abzulenken“. Lenz warf der Bremerhavener SPD-Führung in einem fünfseitigen Brief vor, „im Stile einer Kaderpartei skrupellos die Untugenden kommunistischer Apparatschiks“ anzuwenden. Ase