Sonnenwarme Weserterrassen

Das Bürgerhaus Weserterrassen hat es gerade noch geschafft: Am Montag weihte Umweltsenator Ralf Fücks dort die letzte von bundesweit etwa 2.000 Solaranlagen ein, die von Bund und Land im Rahmen des „1000-Dächerprogramms“ zu 70 Prozent gefördert wurden. 30.000 Mark mußte der Verein Bürgerhaus Weserterrassen für seine 4,8 Kilowatt große Anlage aufbringen. Sie deckt ein Drittel des Stromeigenbedarfs.

Die Solarzellen auf dem Dach zu installieren, bedurfte nicht nur der Überwindung finanzieller Engpässe. Die Genehmigung drohte zwischenzeitlich am Widerstand der Bundesbehörden zu scheitern: Die befürchteten, daß die Sonnenspiegel auf dem Dach die Weserkapitäne blenden könnten. Ein halbes Jahr, verrät ein Vereinsmitglied, habe man gebraucht, um den Bundesbehörden zu erklären, daß der Einfall- gleich dem Ausfallwinkel ist.

Dieser Lehrsatz trifft auf die Effektivität der Photovoltaikanlagen nicht uneingeschränkt zu. Obwohl neueste Energietechnik, sei diese Anlage doch „noch weit vom wirtschaftlichen Einsatzpunkt entfernt“, räumte Umweltsenator Fücks bei der Einweihung ein. Die thermische Solaranlage, bei der die Sonnenenergie nicht in Strom, sondern direkt in Wärme umgesetzt werde, sei dreimal effektiver. Andererseits sei es wichtig, die Photovaltaik neben anderen Energiesparern populär zu machen. Diesem Zweck dient das Display im Foyer, auf dem die BesucherInnen die Leistung der Anlage direkt ablesen können. Am Montag lag sie bei knapp drei Kilowattstunden. Da kann man dem Bürgerhaus nur noch mehr Sonne wünschen! dah/Foto: K.H.