Sanssouci
: Vorschlag

■ Jenni Zylka im Roten Salon und in der Galerie Marsyas

Wer mit offenen Augen die Straßen der Stadt entlangschlendert, Getränke in einschlägigen Kneipen konsumiert oder auch im Sommer eines der öffentlichen Freibäder besucht, weiß es längst: In Berlin wimmelt es nur so vor sträflich vernachlässigten Talenten. Jenni Zylka, ihres Zeichens Showtalent und Diavorführerin, bringt sie jetzt zusammen mit dem KPDRZ- Funktionär Michael Stein auf die Bühne. Morgen präsentieren die beiden Berliner Sympathieträger im Roten Salon „verkannte Genies“. Ein Blick auf die Themenpalette verrät, daß das Duo im Laufe des Abends einige erstaunliche Fähigkeiten herauskitzeln muß. Das ewige Regietalent Jürgen Nafti etwa, der in einer Inszenierung dem geneigten Zuschauer „Die Absurdität des Daseins“ vor Augen führen wird, oder der Vortrag des Dr. Heinrich Dubel „Über die soziokulturelle Herkunft des Blondinenwitzes mit praktischen Beispielen“ werden vom Moderatoren-Team ein Höchstmaß an Takt- und Einfühlungsvermögen fordern. Gut zu wissen, daß bei derartigen Reizthemen der optische Rahmen der Veranstaltungen durch die freundliche Unterstützung von „HUMANA“ geschmacklich voll und ganz gesichert ist.

Am nächsten Dienstag gibt es dann Jenni Zylka solo in der Galerie Marsyas. Die junge „Stand up and lie down in the arms of someone“-Komödiantin verspricht auch diesmal wieder Weisheiten aus allen Bereichen des Daseins zu vermitteln. Nach „Sex mit Tontechnikern“ etwa nun ein brisantes Thema, neu aufbereitet: „Heiße Teens in Jingler-Jeans – Päderasten malen ihre Traumwohnung“ lautet der Titel der Show. In Anekdoten aus dem bewegten Alltag der Künstlerin, untermalt und belegt durch persönliche Dias, gibt es zum Beispiel garantiert zündende „Anmach-Tips“ („Küß mich, ich habe Zuckerkrümel am Mund“). Dazwischen immer wieder brisante Enthüllungen, wie zum Beispiel „Wie ,Klasse gegen Klasse‘-Aktivisten wirklich aussehen“. Übrigens: Das Ganze ist garantiert nicht Girlie! Heike Blümner

Jenni Zylka und Michael Stein, morgen um 21 Uhr im Roten Salon, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz; Jenny Zylka, 28.2., 21 Uhr, Galerie Marsyas, Willibald-Alexis-Straße 20