Brooomm macht der Rabenvater

Kopenhagen (dpa/taz) – Überraschende Erkenntnisse hat Dänemarks Polizei nach der landesweiten Beschlagnahmung von 232 Motorrädern der Marke Harley Davidson gewonnen. Wie der stellvertretende Vorsitzende des Harley-Davidson-Klubs, Edvard Langsted, gestern deutlich geknickt in der Zeitung Jyllands-Posten bestätigte, müssen etliche der Betroffenen künftig auf ihr teures Spielzeug verzichten. Den Behörden war beim Aktenstudium nach der Razzia nämlich aufgefallen, daß sie „trotz der Verfügung über erhebliche Vermögenswerte“, mit der Zahlung von Alimenten stark im Verzug sind. Eigentlich wollte die Polizei mit ihrer Razzia bei zehn Prozent aller dänischen Harley-Davidson-Besitzer nur denjenigen auf die Schliche kommen, die mit gestohlenen Motorrädern herumfahren oder zur Senkung der Einfuhrzölle die Gestell- und Motornummern gefälscht hatten. So waren dann auch 65 der beschlagnahmten Maschinen in verschiedenen Ländern als gestohlen gemeldet und die Mehrzahl der restlichen mit manipulierten Papieren eingeführt worden. Für den legalen Erwerb der US-Kult-Maschine müssen in Dänemark zwischen 170.000 und 380.000 Kronen (43.000 – 95.000 Mark) gezahlt werden, wobei mehr als 60 Prozent des Geldes als Einfuhrzoll in die Staatskasse fließen.